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Wirtschaft: UMTS braucht gute Dienste

Von Corinna Visser Es ist so weit: Der erste Anbieter in Deutschland wagt sich mit einem UMTSAngebot auf den Markt. Doch wer glaubt, jetzt in einen Laden gehen, sich ein Handy kaufen und die neue schnelle Mobilfunktechnik ausprobieren zu können, der irrt.

Von Corinna Visser

Es ist so weit: Der erste Anbieter in Deutschland wagt sich mit einem UMTSAngebot auf den Markt. Doch wer glaubt, jetzt in einen Laden gehen, sich ein Handy kaufen und die neue schnelle Mobilfunktechnik ausprobieren zu können, der irrt. Vodafone bietet zum Start erst einmal Datenkarten für mobile Computer an – keine Handys. Diese Karten sind kleine Module, die man in ein Laptop schieben kann, um damit Daten wesentlich schneller als bisher übertragen zu können. So kann man sich zum Beispiel einen Film oder Musikclip unterwegs auf das Laptop laden – in wesentlich kürzerer Zeit als bisher. Wahrscheinlicher ist es aber, dass die ersten UMTS-Kunden die neue Technik dazu nutzen werden, auf die Daten ihrer Firma zurückzugreifen. Denn das Angebot von Vodafone – ist nicht nur wegen des hohen Preises – auf Geschäftskunden zugeschnitten.

Seit vier Jahren bewegt das Thema UMTS die Öffentlichkeit – jedoch nicht weil alle so dringend auf die neue Technik gewartet haben. Diskussionsstoff boten vielmehr die vielen Milliarden Euro, die die Unternehmen allein für die Lizenzen und den Netzaufbau ausgegeben haben. Und die vielen Zweifel, ob die Technik überhaupt jemals funktionieren wird. Der Start von UMTS kommt jetzt nicht mit einem großen Knall, sondern sehr zögerlich. Die Unternehmen haben sich Zeit gelassen. Nach dem schlechten Ruf, den UMTS inzwischen sowieso schon hat, wollten sie der Technik mit einem pannenreichen Start nicht vollends die Zukunft ruinieren. Diese Gefahr ist noch nicht aus der Welt.

Die Kunden interessieren sich nicht dafür, welche Technik zum Einsatz kommt, sollten sie Multimediaangebote, die sie aus dem Internet schon kennen, künftig auch mobil nutzen wollen. Sie erwarten einfach, dass es funktioniert. Doch wollen die Kunden diese Dienste? Das ist keineswegs sicher. Denn bisher haben sich die Unternehmern viel zu sehr mit den technischen Schwierigkeiten beschäftigt und viel zu wenig mit den Angeboten, die sie über die neue Technik machen wollen. Wenn es Vodafone und den anderen nicht gelingt, attraktive Dienste anzubieten, dann wird UMTS auf jeden Fall ein Flop – auch wenn die Technik endlich funktioniert und vielleicht bald die Handys kommen.

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