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Wirtschaft: UMTS: Kooperationen nehmen Gestalt an

Die Kooperationspläne der UMTS-Lizenznehmer zum Aufbau der neuen Mobilfunknetze werden konkret: Die Betreiber haben der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Vorschläge vorgelegt, wie sie beim Netzaufbau Geld sparen und dennoch flächendeckend UMTS-Dienste anbieten können. Das bestätigten die beteiligten Unternehmen.

Die Kooperationspläne der UMTS-Lizenznehmer zum Aufbau der neuen Mobilfunknetze werden konkret: Die Betreiber haben der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post Vorschläge vorgelegt, wie sie beim Netzaufbau Geld sparen und dennoch flächendeckend UMTS-Dienste anbieten können. Das bestätigten die beteiligten Unternehmen. Eine Genehmigung der Behörde steht frühstens Ende Mai an, heißt es in der Branche. Partnerschaften wollen vor allem die kleineren Unternehmen eingehen, die in Deutschland eine Lizenz ersteigert haben. Dazu gehören die Group 3G (ein Konsortium aus der spanischen Telefónica und der finnischen Sonera), E-Plus, Viag Interkom sowie Mobilcom.

Angesichts der hohen UMTS-Lizenzkosten (in Deutschland jeweils 8,4 Milliarden Euro) und der Krisenstimmung an den Börsen sind die Netzbetreiber massiv unter Druck. Unternehmen wie British Telecom, die über Viag Interkom eine deutsche UMTS-Lizenz besitzen, sowie die niederländische KPN, Mutter von E-Plus, sind zudem hoch verschuldet. Das zwingt sie, nach Sparmöglichkeiten Ausschau zu halten.

Die Vorschläge der Betreiber konzentrieren sich auf zwei Lösungen zur Zusammenarbeit. So wäre erstens die gemeinsame Nutzung jeweils einer Antenne denkbar. Zwei Anbieter könnten darauf mit je eigener Frequenz funken. Die Technik dafür sei vorhanden, bestätigen die Netzausrüster. Die zweite Lösung, die die Unternehmen mit der Regulierungsbehörde diskutieren: Sie wollen sich den Ausbau der Netze in ländlichen Regionen aufteilen. Dort, wo sie nicht vertreten sind, wählen sich die Kunden in die Netze der Partner ein. Dafür wollen die Betreiber so genannte Roaming-Abkommen schließen. "Es macht keinen Sinn, bis in den letzten Winkel des Landes hinein sechs Netze auszurollen", sagte ein Manager, der nicht genannt werden will.

Da die Experten mit Netz-Aufbaukosten von jeweils rund fünf Milliarden Euro rechnen, versprechen die Partnerschaften große Einsparpotenziale. Konservativ rechnende Netzbetreiber gehen davon aus, dass sich zu Beginn der Aufbauphase die Kosten der Netzinfrastruktur um bis zu 20 Prozent drücken lassen.

Noch ist offen, ob der Regulierer den Vorschlägen der Netzbetreiber zustimmt. Denn die Auflagen der Bonner Behörde lassen bislang nur die gemeinsame Nutzung von Antennenstandorten, nicht aber von gemeinsamer Antennentechnik zu. Weder die Funktionsherrschaft noch die wettbewerbliche Unabhängigkeit der Lizenznehmer dürfen beeinträchtigt sein.

slo

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