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Umwelt: Schlecker soll Sondermüll im Gully entsorgt haben

Haben Schlecker-Mitarbeiter Gefahrstoffe einfach in den Ausguss gekippt oder vor der Tür in die Luft geblasen? Die Gewerkschaft Verdi behauptet das und will gegen die Drogeriekette klagen. Und es gibt noch mehr Vorwürfe gegen den Konzern.

Die Gewerkschaft Verdi will nach einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" die Drogeriekette Schlecker wegen rechtswidriger Entsorgung von Sondermüll verklagen. Wie die Zeitung mitteilt, wirft Verdi der Drogeriekette als Motiv "platte Profitsucht" vor. Der Konzern mit Sitz in Ehingen soll seine Verkäuferinnen angewiesen haben, "defekte gefahrstoffhaltige Putzmittel oder Sprays in die Luft oder Kanalisation abzugeben". Deshalb müssten die Beschäftigten in den 10.800 Filialen "ihre Haut zu Markte" tragen, zitiert die Zeitung die zuständige Verdi-Sekretärin Christina Frank aus Stuttgart.

Leckt etwa eine Flasche Domestos, musste eine Mitarbeiterin den Rest in die Toilette kippen, berichtet das Blatt. Ist der Sprühkopf eines Haarsprays hinüber, geht sie kurz vor die Tür und bläst den Inhalt in die Luft. Andere Mitarbeiter hätten giftigen Müll eingepackt und zu Hause entsorgt. Von der Bezirksleitung des Unternehmens sei der Rat gekommen, "das Zeug ins Klo zu schütten" oder "den Boden damit zu putzen".

Kein Cent für gefährliche Substanzen

Nach dem Abfallgesetz müssen ätzende und reizende Substanzen in sicheren Behältern gelagert und transportiert werden. Dafür gebe Schlecker jedoch keinen Cent aus, kritisiert Verdi. Um dem Unternehmen die Grenzen aufzuzeigen, werde die Gewerkschaft klagen. Das Bundesumweltministerium wolle den Fall prüfen lassen, heißt es in dem Bericht.

Schlecker selbst spricht laut "Stuttgarter Zeitung" von relativ seltenen Fällen. Auf Anfrage habe Schlecker erklärt, bei der Entsorgung noch nicht perfekt zu sein. Derzeit arbeite man an einem Abfallkonzept, dessen Kernstück ein professioneller externer Abholdienst sein solle. (jvo/dpa)

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