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Umwelttechnologie: Wie man mit Umwelt Geld verdient

Nicht alle Firmen, die sich heute bei Umwelttechnologien engagieren, wurden auch mit grüner Absicht gegründet. Einige versuchten es zunächst auf ganz anderen Feldern: 1999 entschied sich etwa die Moabiter Maschinenfabrik Jonas & Redmann für den Einstieg ins Solargeschäft.

Nicht alle Firmen, die sich heute bei Umwelttechnologien engagieren, wurden auch mit grüner Absicht gegründet. Einige versuchten es zunächst auf ganz anderen Feldern: 1999 entschied sich etwa die Moabiter Maschinenfabrik Jonas & Redmann für den Einstieg ins Solargeschäft. Seitdem ist die Belegschaft von 25 auf 750 Mitarbeiter empor geschnellt. Tendenz: weiter steigend.

Zehn Jahre lang hatten Stefan Jonas und Lutz Redmann zuvor überwiegend Kunden aus der Textilindustrie und der Medizintechnik beliefert. Als sich die Massenproduktion von Solarzellen abzuzeichnen begann, sahen sie ihre Chance und begannen, sich auch der Photovoltaikbranche zu widmen. Am Firmensitz in der Kaiserin-Augusta-Allee werden heute Maschinen zur Automatisierung der Fertigung von Solarzellen entwickelt, gebaut und in die ganze Welt geliefert.

Rund 100 der Mitarbeiter sind in den Serviceniederlassungen tätig, die die Firma in den USA, Taiwan, Süd-Korea und auch in China unterhält. Eine Produktionsverlagerung ins Ausland sei dagegen kein Thema, sagt Firmensprecherin Olga Bosch. Jonas & Redmann bekenne sich als Gründungsmitglied des Vereins Berlin Solar Network zum Standort.

Um dem Kundenwunsch nach schneller und kostengünstiger Produktion zu entsprechen, hat die Firma einen Automaten entwickelt, der zwei Produktionsanlagen gleichzeitig be- und entlädt. Die Photovoltaik ist heute zwar mit Abstand der wichtigste Geschäftszweig des Unternehmens. Zunehmend Bedeutung gewinnt aber die Batteriemontage – ein Wachstumsmarkt, auf dem die Firma mitspielen will. Jonas & Redmann hilft etwa Herstellern von Elektroautos, die Kosten bei dieser zentralen Komponente zu senken.

Ein weiteres Beispiel für den erfolgreichen Wandel von Tradition zu moderner Industrie ist die PCS Power Converter Solutions GmbH. Das Unternehmen ist eine Ausgründung des Eisenbahnkonzerns Bombardier und gerade vom brandenburgischen Hennigsdorf ins Dock 100 auf dem Tegeler Borsiggelände gezogen. PCS ist ein klassischer Hersteller von Bordnetzumrichtern und elektrischen Anlagen für Eisen- und Straßenbahnen in aller Welt. Kunde ist die Automobilindustrie, Stromrichter aus Berlin sind sogar in Motorprüfständen der Formel 1 zu finden.

Seit 2005 entwickelt PCS seine „Green Line“ von Stromrichtern für Windkraftanlagen. Gerade ist man dabei, eine neue Generation mit noch höherer Leistung zu erforschen. Für die Sparte Erneuerbare Energien baut PCS jetzt einen zusätzlichen Produktionsbereich auf. Parallel dazu entwickelt die Firma jetzt auch eine „Yellow Line“ für Solarkraftanlagen.

Rund 220 Mitarbeiter zählt PCS. 20 weitere sollen bald folgen. Der Umsatz soll in diesem Jahr von 48 auf mehr als 60 Millionen Euro steigen. Geschäftsführer Günter Mayer denkt nun über Zulieferungen für Elektro- und Hybridfahrzeuge nach, die möglichst schnell viel Energie tanken müssen. Ein Gebiet, auf dem PCS Erfahrung hat. Schließlich baut das Unternehmen Batterieladegeräte unter anderem für den neuen Hochgeschwindigkeitszug Zefiro, den Bombardier nach China liefert.

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