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Unfall in US-Raffinerie: Einsparungen haben Mitschuld

Vor der verheerenden Explosion in einer Raffinerie des BP-Konzerns in Texas haben sich ranghohe Manager einem Zeitungsbericht zufolge gegen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ausgesprochen.

London - Die Manager rieten in E-Mails im Jahr 2002 aus Kostengründen vom Einbau einer rund 150.000 Dollar (etwa 116.000 Euro) teuren Fackel zum Abbrennen von leicht entzündlichen Flüssigkeiten oder Gasen ab, berichtete die britische Tageszeitung "Times" unter Berufung auf E-Mail-Verkehr der Manager. Eine solche Fackel hätte demnach die Explosion verhindert, bei der im März 2005 in Texas City 15 Menschen getötet und 180 weitere verletzt worden waren. "Mein Rat ist, alle Investitionen für ungewisse spätere Bedürfnisse zu vermeiden", zitierte das Blatt aus einer E-Mail von Walt Wundrow, Chef-Finanzplaner der Raffinerie.

Zuletzt hatte eine US-Kommission grobe Sicherheitsmängel in allen fünf US-Raffinerien des britischen Ölriesen festgestellt. Der Konzern hatte Fehler eingeräumt, aber den Verdacht von sich gewiesen, die Sicherheit vernachlässigt zu haben, um Kosten zu sparen. BP ist in den USA auch wegen Umweltschäden unter Druck: Bei zwei Unglücken im August und davor im März waren im größten Ölfeld der USA in Prudhoe Bay in Alaska große Mengen Rohöl ausgelaufen. (tso/AFP)

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