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Mehr Unfälle - aber immer weniger Tote. 2010 war verkehrsstatistisch ein Jahr der Superlative.

© dpa

Unfallstatistik 2010: Verkehrsstatistik 2010: Rekordtiefstand bei Zahl der Verkehrstoten

Obwohl 2010 das unfallträchtigste Jahr seit einem Jahrzehnt war, fiel die Zahl der Verkehrstoten auf den niedrigsten Stand seit 60 Jahren.

Die Zahl der Verkehrstoten ist 2010 so niedrig wie noch nie in den vergangenen 60 Jahren gewesen. Dennoch geht das Jahr als das unfallreichste des vergangenen Jahrzehnts in die Statistik ein, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Berlin mitteilte. Erstmals seit fünf Jahren stieg allerdings die Zahl der tödlich verunglückten Kinder.

Der Statistik zufolge erfasste die Polizei bundesweit rund 2,4 Millionen Unfälle, 4,2 Prozent mehr als 2009. Bei den meisten Unfällen blieb es bei Sachschaden (88 Prozent), bei 12 Prozent wurden Menschen verletzt oder starben. Die Zahl der Verletzten sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 Prozent auf 374.800 Personen. Auch die Zahl der Verkehrstoten nahm 2009 stark ab. So kamen insgesamt 3.648 Menschen auf Deutschlands Straßen ums Leben, zwölf Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum bisher schwärzesten Jahr der Unfallstatistik 1970 mit 21.332 Todesopfern ist dies sogar ein Rückgang auf nur noch rund ein Sechstel.

Erstmals seit mehreren Jahren verzeichnete kein Bundesland mehr Verkehrstote als im Vorjahr. So verzeichnete Bayern in absoluten Zahlen den größten Rückgang (-87), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (-70) und Niedersachsen (-63). Allerdings stieg die Zahl der getöteten Kinder auf deutschen Straßen im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 104 an. Insgesamt verloren 49 Kinder ihr Leben als Mitfahrer in einem Auto, das waren 32 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zu schnelles Fahren weiterhin Hauptursache für Unfälle Nach wie vor ist die Gruppe der Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren die am stärksten gefährdete Gruppe. So hatte sie mit 102 Getöteten je eine Million Einwohner ein fast doppelt so großes Sterberisiko im Straßenverkehr wie die Senioren. Hauptursache der meisten Unfälle mit Verletzten oder Toten ist nach wie vor „nicht angepasste Geschwindigkeit“. So kamen durch zu schnelles Fahren im vergangenen Jahr 1.441 Menschen ums Leben, das waren 40 Prozent aller Verkehrstoten.

Nach den Worten des Präsidenten des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, geht die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland seit 1991 kontinuierlich zurück. Als Gründe für die langfristig positive Entwicklung nannte er unter anderem die Senkung der Promillegrenze, mehr Verkehrserziehung, Straßenbaumaßnahmen, eine verbesserte medizinische Versorgung sowie die verbesserte Sicherheitsausstattung in den Fahrzeugen beispielsweise durch den Einbau von Airbags und Fahrassistenzsysteme.

Im vergangenen Jahr wurde das Unfallgeschehen aber auch stark durch die Witterungsverhältnisse geprägt. „Drei strenge Wintermonate und auch sonst ein insgesamt nasses Jahr 2010 haben zwar zu mehr Unfällen, aber gleichzeitig zu einer geringeren Zahl von Verunglückten geführt“, sagte Egeler. Hintergrund sei, dass sich auf schnee- und eisglatten Straßen mehr Unfälle ereignen, es jedoch häufiger als sonst bei Sachschaden blieb, da nicht so schnell gefahren wurde. (dapd)

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