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Wirtschaft: Unilever macht gute Geschäfte mit Eiskrem

Konsumgüterkonzern steigert Erlöse um drei Prozent, aber in Deutschland sinkt der Umsatz

London - Der Konsumgüterkonzern Unilever befreit sich nur langsam von seiner Wachstumsschwäche. Ein mageres viertes Quartal mit nahezu stagnierenden Umsätzen verhagelte ihm die Jahresbilanz. „Offen gesagt: Wir hatten gehofft, dass es besser laufen würde“, sagte Vorstandschef Patrick Cescau am Donnerstag in London. Das Unternehmen sei aber auf einem guten Wege, seine langfristigen Ziele zu erreichen. Zu dem Unternehmen gehören Marken wie Dove, Omo, Viss, Knorr, Rama, Magnum-Eis oder Lipton-Tee.

Cescau hat die alleinige Führung von Unilever übernommen, nachdem der Konzern 2004 einen Tiefpunkt erlebte. Seither hat er die Strukturen gestrafft und die Anstrengungen auf große, globale Marken konzentriert – ähnlich, wie es andere große Konsumgüterkonzerne tun. Damit brachte er das britisch-niederländische Unternehmen in den gewünschten Wachstums-Korridor von drei bis fünf Prozent zurück. Die operative Gewinnmarge stieg von 13,2 auf 13,6 Prozent und ist damit noch ein Stück von der Zielmarke 15 Prozent entfernt. Der Konzern steigerte im abgelaufenen Jahr den Umsatz um drei Prozent auf 39,6 Milliarden Euro und den Gewinn um 26 Prozent auf fünf Milliarden Euro. Darin enthalten ist der Erlös von 1,2 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Tiefkühlsparte mit der Marke Iglo an den Finanzinvestor Permira.

Schwer tut sich Unilever vor allem in der wichtigsten Region Europa, wo der Umsatz 2006 bei 15 Milliarden Euro stagnierte. In Deutschland sank der Umsatz sogar etwas, wie Europachef Kees van der Graaf dem „Handelsblatt“ sagte. Das Ergebnis habe sich aber gegenüber 2005 deutlich verbessert und er sei zuversichtlich, dass die deutsche Tochter im laufenden Jahr zum Wachstum zurückfinde. „Wir haben vor allem in der Körperpflege große Fortschritte gemacht und auch das Eiskrem-Geschäft läuft gut“, sagte van der Graaf. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer übe Druck auf die Margen aus, weil sich die Händler entschlossen hätten, sie nicht an die Kunden weiterzugeben. „Wir haben unsere Preise aber nicht gesenkt“, sagte er.

In Asien wuchs der Umsatz von Unilever dagegen mit plus 7,7 Prozent auf elf Milliarden Euro kräftig. dih (HB)

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