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Wirtschaft: Unilever nimmt den Kampf gegen Billigprodukte auf Konzern will Zahl der Marken halbieren und stärker werben

Hamburg (Tsp). Der Lebensmittel und Kosmetikkonzern Unilever will sich mit starken Marken wie Rama, Langnese und Rexona gegen billige Handelsprodukte stemmen.

Hamburg (Tsp). Der Lebensmittel und Kosmetikkonzern Unilever will sich mit starken Marken wie Rama, Langnese und Rexona gegen billige Handelsprodukte stemmen. Diese Fokussierung und der Verkauf von Randsortimenten führten 2002 zu einer Steigerung der Umsatzrendite um einen Prozentpunkt auf 13 Prozent, wie der Vorsitzende der Geschäftsführung der Unilever Deutschland GmbH, Johann C. Lindenberg, am Dienstag in Hamburg berichtete.

Unilever leidet als einer der weltweit größten Hersteller von Markenprodukten vor allem in Deutschland unter der Konkurrenz der Discounter. Statt teure Markenprodukte zu kaufen, greifen immer mehr Konsumenten zu namenlosen Billig-Alternativen.

Der Marktanteil der No-Names ist nach Angaben von Unilever-Deutschland- Chef Lindenberg in den vergangenen 18 Monaten über alle Sortimente von 23 auf 26 Prozent gestiegen. „Nirgendwo sonst in Westeuropa sind Lebensmittel so billig wie in Deutschland“, sagte er. Einen Sprung der Handelsmarken über 30 Prozent Anteil hält der Konzernchef in Bereichen für möglich, wo Konsumenten ein geringes Risiko sähen, beispielsweise bei Toilettenpapier. Bei „Prestige“-Produkten wie Kosmetika sei die Kaufbereitschaft von No-Name-Ware dagegen eher gering.

Als Opfer der Preiskämpfe sieht Lindenberg das mittlere Markensegment: „Top- Marken halten ihre Position.“ Daher wird Unilever die Zahl von 60 in Deutschland geführten Marken bis Ende 2004 halbieren. Dabei komme es zu Zusammenlegungen und Verkäufen, sagte Lindenberg. Die Werbeausgaben, die 2002 um 18 Prozent auf brutto fast 340 Millionen Euro zulegten, sollen im laufenden Jahr einstellig erhöht werden und sich auf die Kernmarken konzentrieren.

Unilever hielt den Umsatz 2002 im Vergleich zum Vorjahr mit 3,1 Milliarden Euro konstant, durch Verkäufe ging er aber um drei Prozent zurück. 82 Prozent des Unilever-Umsatzes in Deutschland entfällt auf den Bereich Lebensmittel mit Marken wie Becel, Knorr und Bertolli. Der operative Gewinn stieg um 5,5 Prozent auf 403 Millionen Euro. Beide Geschäftszahlen sollen in 2003 im „einstelligen Bereich“ zulegen. Unilever Deutschland hatte Ende 2002 rund 9900 Beschäftigte, im Jahr 2001 waren es noch 11 600.

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