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Unternehmen: Finanzsparte hievt Siemens durch die Krise

Siemens kann relativ sorgenfrei durch die Finanzkrise steuern. Die Gewinne der Finanzsparte sprudeln.

München - Es gab Zeiten, da war Siemens verrufen als Bank mit angeschlossener Elektroabteilung. Während die Elektrogeschäfte teils abgestoßen wurden, florieren die Bankaktivitäten in Form der Siemens Financial Services (SFS) und sind ein Grund dafür, dass der Münchner Technologiekonzern relativ sorgenfrei durch die Finanzkrise steuert. Die Finanzsparte sei für die Versorgung mit Liquidität, aber auch die Möglichkeit, eigenen Kunden unter die Arme zu greifen, wettbewerbsentscheidend, sagte Konzernfinanzchef Joe Kaeser am Dienstag in München. SFS hatte im soeben beendeten Geschäftsjahr mehr als 31 Prozent Vorsteuerrendite erzielt.

Grund für sprudelnde Gewinne mitten in der Bankenkrise sei, dass SFS nur Geschäfte mache, die man im Detail verstehe, sich aus riskanten Finanzsegmenten heraushalte und zuletzt betont antizyklisch agiert habe, erklärte SFS-Chef Dominik Asam. Als Geld zwischen 2006 und Frühjahr 2008 noch billig zu haben war und sich die nun geplatzte Kreditblase mit heißer Luft gefüllt hat, sei SFS geschrumpft. Binnen sechs Monaten sei die Bilanzsumme aber nun um fast ein Drittel auf gut elf Milliarden Euro gestiegen.

Kaeser ist angesichts der guten SFS-Geschäfte entspannt wie kaum ein anderer Finanzvorstand eines global arbeitenden Konzerns. Weil das laufende Geschäft hohen Cashflow abwirft und sich SFS rechtzeitig und langfristig viel Liquidität besorgt hat, müsse Siemens 2009 nur die überschaubare Summe von einer Milliarde Euro refinanzieren und 2010 „null“, sagte der Kaeser. Er rechne damit, dass das Wellental der Finanzkrise dann erreicht sei. tmh

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