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Unternehmen: Macht ehemaliger Konzernchefs eindämmen

Sie regieren wie Oligarchen und nach dem Vorstand kommt in der Regel der Aufsichtsrat: Im Lichte der jüngsten Skandale deutscher Großkonzerne will die Bundesregierung die Macht ehemaliger Konzernchefs eindämmen.

Berlin - Nach den jüngsten Unternehmensskandalen wollen Union und SPD offenbar den direkten Wechsel vom Chefsessel in den Aufsichtsrat großer Konzerne verhindern. Auf Anregung von Unionsfraktionschef Volker Kauder solle ein entsprechendes Gesetz Anfang kommenden Jahres erarbeitet werden, berichtet das "Handelsblatt". SPD-Fraktionschef Peter Struck unterstütze den Vorstoß. Derzeit wird der Aufsichtsrat jedes zweiten Großkonzerns aus dem Deutschen Aktienindex (Dax) vom ehemaligen Vorstandschef geleitet. Die Empfehlung des freiwilligen Kodex' für gute Unternehmensführung, wonach dies die Ausnahme sein soll, wird also in der Praxis kaum befolgt.

Dies war zuletzt erneut wegen der möglichen Interessenskonflikte heftig kritisiert worden. So soll Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer derzeit Korruptionsfälle untersuchen, die in seine Zeit als Vorstandsvorsitzender fallen. Auch die Ablösung von Volkswagen-Chef Bernd Pischetsrieder durch seinen Vorgänger und jetzigen Oberkontrolleur Ferdinand Piëch hatte für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. (tso/AFP)

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