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Unternehmen: MAN's bestes Jahr seit 1758

Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN profitiert von der Globalisierung. Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch freut sich auf Synergieeffekte.

Stark wie selten in seiner 250-jährigen Geschichte steht der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN da. Das Geschäft mit Lastwagen, Dieselmotoren und Industriedienstleistungen brummt dank des ständig steigenden Warenverkehrs rund um den Globus. Auf der Hauptversammlung des Unternehmens am Freitag in München herrschte denn auch fast nur eitel Sonnenschein. Vorstandschef Hakan Samuelsson sparte nicht mit Lob für die eigene Firma. „Unser Jubiläumsjahr 2008 hat alle Voraussetzungen, auch das beste Jahr unserer 250-jährigen Geschichte zu werden“, sagte er. Aktionärsvertreter zeigten sich angesichts der jüngsten Zahlen und einer Dividende von 3,15 Euro je Aktie nach 2,00 Euro im Vorjahr zufrieden. „Ein dickes Lob an den Vorstand und alle Mitarbeiter von MAN für eine hervorragende Arbeit im vergangenen Jahr“, sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Bei der Frage, wie es denn nun weitergehe mit der möglichen Allianz zwischen MAN, dem schwedischen Konkurrenten Scania und der Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen, ließen sich Samuelsson und sein Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch aber nicht allzu tief in die Karten schauen. Gespräche über eine Zusammenarbeit liefen, sagte Piëch. Derzeit gebe es aber nichts Konkretes. Auch Samuelsson hielt sich alle Optionen offen. „Unsere strategische Vorstellung ist ja bekannt. Wir müssen internationaler und größer werden.“ Obwohl eine Allianz mit den Schweden und VW derzeit nicht auf der Tagesordnung stehe, werde MAN also seine Beteiligung in Höhe von 17 Prozent an Scania behalten „bis wir sehen, wie sich das weiterentwickelt“.

Immerhin eine Hauptsorge nahm Piëch den Aktionären. Eine Zerschlagung von MAN komme nicht in Frage, stellte er klar. Fast etwas ins Schwärmen geriet er, als er auf die Chancen einer möglichen Kooperation zwischen MAN, Scania und VW zu sprechen kam. Ein Aktionärsvertreter hatte angemahnt, keiner könne das Synergiepotenzial von rund 500 Millionen „auf der Straße liegen lassen, das bei einem Zusammenschluss von Scania, MAN und dem brasilianischen Lkw-Geschäft von VW entsteht.“ Kühl lächelnd meinte Piëch darauf: „Wir schätzen es auf fast das Doppelte.“

Piëch, der am Freitag noch in der Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden die Hauptversammlung von VW geleitet hatte, demonstrierte Einigkeit mit Samuelsson. Immer wieder strahlten sie sich auf dem Podium an. In das komplizierte Geflecht aus Beteiligungen rund um VW ist MAN inzwischen auch eingebunden. Piëch ist Mitbesitzer von Porsche. Der Sportwagenbauer hält knapp 31 Prozent der VW-Anteile. VW wiederum ist Mehrheitsaktionär bei Scania und hält immerhin auch 30 Prozent an MAN. Bei Piëch laufen also die Fäden zusammen. dpa

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