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Unternehmen: Mehr Insolvenzen in Berlin

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Berlin ist deutlich um 14 Prozent auf 1590 Fälle im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Brandenburg hält sich dagegen stabil gegen den Bundestrend.

Berlin - Wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Freitag mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Brandenburg hingegen vergleichsweise moderat um sieben Prozent auf 770 Fälle. Im gesamten Bundesgebiet lag der Pleitenanstieg in diesem Jahr bei 16 Prozent.

2009 war die Liquiditätslage vieler Unternehmen durch wegbrechende Aufträge und zunehmende Forderungsausfälle erheblich belastet. „Die Eigenkapitalrücklagen – ein wichtiger Stabilitätsfaktor des Mittelstandes – sind im Zuge der Krise stark geschrumpft“, erklärte das Unternehmen die Zahlen. Hinzu käme das restriktive Finanzierungsumfeld, worunter vor allem bonitätsschwache Firmen zu leiden hätten. Mindestens 6000 Arbeitnehmer in Berlin seien von der Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen gewesen. „In Brandenburg waren es rund 4000 Mitarbeiter.“

Die Verbraucher spürten den Einschnitt indes noch nicht so stark: Die Kurzarbeiterregelung habe den befürchteten Stellenabbau trotz Krise abgemildert. „Die Zahl der Privatpersonen- und sonstigen Insolvenzen lag in Berlin mit 6120 Verfahren nur unmerklich über dem Vorjahreswert von 6020 Fällen“, teilte Creditreform mit. In Brandenburg gebe es nur ein kleines Plus von 5320 im Vorjahr auf 5490 Fälle 2009. Bei steigender Arbeitslosigkeit sei die Stabilisierung jedoch nicht von Dauer – für 2010 erwartet Creditreform eine Zunahme von Insolvenzfällen.

„Jeder neunte Brandenburger und jeder zwölfte Berliner steckt so in der Kreide, dass die monatlichen Einnahmen die Ausgaben nicht mehr decken, sagte ein Sprecher. Die Folgen der Unternehmensinsolvenzen und das Auslaufen der Kurzarbeitergelder könnten zu einer Zunahme der Privatinsolvenzen führen. sdw

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