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Unternehmen: Tarifstreit bei Telekom beendet

Der Vorstand des Bonner Konzerns und die Tarifkommission der Gewerkschaft haben den Vorschlag der Schlichtungskommission gebilligt. Danach werden die Gehälter für die 55.000 Angestellten ab November 2006 um drei Prozent steigen.

Bonn/Kassel - Bis Ende Oktober ist darüber hinaus eine Einmalzahlung von 350 Euro vorgesehen. Für die 47.000 Beamten wird Telekom einmalig bis 735 Euro zahlen.

Insgesamt ergibt sich aus dem Tarifpaket nach Angaben der Telekom rechenerisch eine Gesamtbelastung von 2,25 Prozent. Zudem würden die Bildschirmarbeitspausen deutlich gekürzt und auf Marktniveau angepasst. Dennoch sei die prozentuale Anhebung der Gehälter ein absolut falsches Signal für die Festnetzsparte T-Com, erklärte Personalvorstand Heinz Klinkhammer. Dort seien jetzt weitere Arbeitsplätze gefährdet. Die Belastungen würden allerdings durch die Verkürzung der Bildschirmarbeitspausen gemildert.

Die Große Tarifkommission haben den Vorschlägen des Schlichters mit großer Mehrheit zugestimmt, hieß es bei ver.di. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft Einkommensverbesserungen von 6 Prozent gefordert. Die Telekom hatte zuletzt eine Einmalzahlung von 1000 Euro in bar und in Aktien geboten.

Bildschirmpausen verkürzt

Trotz der Zugeständnisse, die die Telekom bei der Erhöhung der Tarifgehälter habe machen müssen, sei wichtig, dass die bezahlten Bildschirmpausen auf Marktniveau angepasst worden seien. Sie verringern sich künftig um die Hälfte auf 5 Minuten je Stunde. Hierdurch werde die Produktivität der T-Com deutlich verbessert.

Im Festnetzgeschäft steht die Telekom unter enormen Druck, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Das Unternehmen hat in den vergangenen Monaten erhebliche Marktanteile an die Konkurrenz verloren und steht zugleich unter harter Regulierungsaufsicht. Bis 2008 will sich die Telekom von insgesamt 32 000 Mitarbeitern ohne betriebsbedingte Kündigungen trennen. Betroffen von den Sparmaßnahmen ist hauptsächlich die Festnetzsparte. (tso/dpa)

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