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© dpa

Unternehmenswechsel: Telekom-Finanzvorstand Eick wird neuer Arcandor-Chef

Jetzt ist es offiziell: Der bisherige Finanzvorstand der Deutschen Telekom, Karl Gerhard Eick, soll neuer Chef des Handels- und Touristikkonzerns Arcandor werden. Der frühere Karstadt-Quelle-Konzern ist stark angeschlagen.

Bei dem angeschlagenen Essener Handels- und Tourismuskonzern Arcandor (ehemals Karstadt-Quelle) soll mit dem Telekom-Finanzchef Karl-Gerhard Eick ein ausgewiesener Finanzexperte das Ruder übernehmen. Bereits am Donnerstag dieser Woche soll der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung der Personalie zustimmen. Eick soll am 1. März kommenden Jahres die Leitung des Konzerns von dem ehemaligen Bertelsmann-Manager Thomas Middelhoff übernehmen. Bis dahin werde Middelhoff die Geschäfte des Konzerns weiter führen, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Essen.

Bei Börsenexperten stieß die Nachricht von dem Chefwechsel auf breite Zustimmung. Die Aktie legte am Mittwoch deutlich zu. Die Personalie war bereits am Vortag aus Branchenkreisen durchgesickert und hatte zu einem Anstieg der seit Monaten stark unter Druck stehenden Arcandor-Aktie geführt. Seit Ende vergangenen Jahres war Wert der Aktie um fast 90 Prozent auf zuletzt unter zwei Euro eingebrochen.

Sparsamer Schwabe und anerkannter Finanzfachmann

Hintergrund waren unter anderem Berichte über Probleme bei der Finanzierung des Weihnachtsgeschäfts der trotz aller Sanierungsbemühungen weiter rote Zahlen schreibenden Arcandor-Warenhaustochter Karstadt. Als weitere Baustelle in dem Konzern gilt der Versandhandel der zweiten Tochter Primondo. Die Tourismustochter Thomas Cook, an der der Konzern zu 53 Prozent beteiligt ist, erwirtschaftet dagegen als einzige Sparte zuverlässig Gewinne und hält damit den Konzern über Wasser. Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2007/08 will das Unternehmen Mitte Dezember in Frankfurt vorlegen.

Der Neue an der Arcandor-Spitze gilt als als sparsamer Schwabe und anerkannter Finanzfachmann, dem es gelungen ist, die Schulden bei der Telekom binnen weniger Jahre auf unter 40 Milliarden Euro nahezu zu halbieren. Gleichzeitig machte Eick als Finanzvorstand das Geld locker für eine weitere Expansion. An seinem neuen Arbeitsplatz in der Essener Arcandor-Zentrale rechnen Beobachter nun mit massiven Umstrukturierungen. (imo/dpa/AFP)

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