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Unternehmenszahlen: Air Berlin fliegt rentabler

Das Unternehmen scheint seine Krise überstanden zu haben. Air Berlin hat seine Kapazitäten etwas verringert und kann dadurch ausgelasteter abheben.

Air Berlin kann durchatmen. Nachdem Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft viele negative Nachrichten verkraften musste, konnte sie am Montag eine bessere Auslastung ihrer Maschinen melden. Diese stieg im Juni wie erhofft um 0,7 Prozentpunkte auf 80,9 Prozent. Der für die Branche wichtige Umsatz pro angebotenem Sitzplatzkilometer erhöhte sich um neun Prozent auf 5,32 Cent, wie Air Berlin mitteilte. Im ersten Halbjahr zählte die Fluggesellschaft 13,5 Millionen Passagiere, das sind 6,5 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Die Auslastung der Maschinen stieg hier von 73,9 auf 77,1 Prozent.

Jedoch beförderte das Unternehmen im Juni mit gut 2,7 Millionen etwas weniger Passagiere als ein Jahr zuvor. Erstmals seit dem Kauf der LTU im Vorjahr steigerte Air Berlin die Zahl seiner Fluggäste in einem Monat nicht. Während die Wachstumsraten noch in den Wintermonaten zweistellig ausgefallen waren, gingen sie im Frühjahr zurück.

Die Anleger zeigten sich erneut skeptisch: Die Air-Berlin-Aktie rutschte am Montag nach anfänglichen Kursgewinnen 4,8 Prozent ins Minus auf 4,20 Euro. Der hohe Ölpreis lastet auf der Branche. Innerhalb eines Jahres stieg der Kerosinpreis um 90 Prozent. Fluglinien wie Air Berlin oder Marktführer Lufthansa versuchen, dies teilweise über Treibstoffzuschläge an ihre Kunden weiterzugeben. Doch mit den höheren Ticketpreisen laufen sie Gefahr, dass die Kunden ausbleiben. "Es zeichnet sich bereits ab, dass sich so mancher überlegt, ob ein Wochenendtrip wirklich sein muss“, sagte NordLB-Analystin Martina Noß.

Air Berlin hatte daher Mitte Juni angekündigt, seine Flotte von 134 auf 120 Maschinen zu verkleinern und Strecken zu streichen. Diese Maßnahmen sollen im Winterflugplan greifen. "Wir haben aber schon jetzt leichte Kapazitätsanpassungen vorgenommen“, sagte Sprecher Nikolaus Nowak. So würden etwa teilweise kleinere Maschinen eingesetzt. "Damit sind wir rentabler geflogen – bei fast der gleichen Zahl an Passagieren.“

Der britische Konkurrent Easyjet beförderte dagegen im Juni erneut mehr Passagiere. Mit dem Billigflieger flogen 4,1 Millionen Gäste, knapp ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Die Auslastung stieg aber nur leicht auf 86,9 Prozent. (TSP)

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