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Unterschlagungen bei Siemens: Auch von Pierer in der Verantwortung

In der Affäre um schwarze Kassen bei Siemens gerät auch der frühere Vorstandsvorsitzende Heinrich von Pierer in die Kritik. Der bayerische SPD-Politiker Franz Maget sagte, selbst wenn von Pierer keine Kenntnisse von den Vorgängen gehabt habe, trage er doch Mitverantwortung.

Berlin - "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Handlungen in dieser Dimension ohne das Wissen des Konzernvorstands passiert sind", sagte der Vorsitzende der bayerischen SPD-Landtagsfraktion Franz Maget dem Tagesspiegel. Er könne zwar nicht beurteilen, ob von Pierer davon Kenntnis gehabt habe. "Aber selbst wenn von Pierer nicht persönlich von den Korruptionsvorgängen gewusst hat, trägt er dafür die Verantwortung." Nach Ansicht von Maget hat der gute Ruf von Pierers, der Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist, schwer gelitten.

"Gerade Herr von Pierer hat immer viel mit ethischer und moralischer Verantwortung argumentiert und gegenüber Politikern mit erhobenem Zeigefinger eine Vorbildfunktion angemahnt", sagte Maget. "Ich bin sehr enttäuscht, weil ich bei Siemens an einen fairen Wettbewerb geglaubt habe". Die Folgen habe nun von Pierers Nachfolger Klaus Kleinfeld zu tragen. Maget kritisierte aber auch den seit eineinhalb Jahren amtierenden Kleinfeld im Umgang mit der Korruptionsaffäre. "Siemens ist nicht korrekt mit dem Thema umgegangen", sagte er. "Die Heimlichtuerei ist keine gute Lösung. Sie nährt den Verdacht, dass da etwas vertuscht werden sollte." (Tsp)

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