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Besonders bei ausländischen Touristen ist Berlin beliebt.

© Doris Spiekermann-Klaas

Urlaub: Touristen lieben Deutschland

Die Zahl der Ausländer, die Urlaub in Deutschland machen, steigt. Berlin zieht vor allem Gäste aus der Golfregion an.

Von Carla Neuhaus

Deutschland wird als Reiseziel beliebter. Im vergangenen Jahr sind so viele Touristen und Geschäftsreisende in die Bundesrepublik gekommen wie noch nie: 407,4 Millionen Übernachtungen zählte das Statistische Bundesamt im vergangenen Jahr, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Das ist der dritte Jahresrekord in Folge.

Während die Deutschen traditionsgemäß gerne Urlaub im eigenen Land machen, steigt auch bei Ausländern das Interesse an einem Besuch. So legte die Zahl der Übernachtungen internationaler Gäste im vergangenen Jahr um acht Prozent auf 68,8 Millionen zu. Die Gäste schätzten das gute Preis-Leistungs-Verhältnis sowie das moderne Angebot, betonte die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT), die im Ausland um Gäste wirbt. Allein die Zahl der asiatischen Touristen in Deutschland stieg um mehr als zehn Prozent. Auch aus dem krisengeschüttelten Europa sei der Zuspruch immer noch deutlich gestiegen, erklärte DZT-Chefin Petra Hedorfer. „Wenn in Europa gereist wird, dann nach Deutschland.“ Die meisten Gäste kamen erneut aus den Niederlanden, gefolgt von Schweizern und den US-Amerikanern.

Von diesem Reiseboom profitiert auch Berlin – und zwar in allen Preiskategorien. Zum einen wird die Stadt im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen immer noch als preiswert eingeschätzt. Gleichzeitig gebe es aber auch „einen Trend zum Luxustourismus“, sagte Katharina Dreger von der Tourismusgesellschaft Visit Berlin dem Tagesspiegel. Vor allem aus den BRIC-Staaten – also Brasilien, Russland, Indien und China – sowie aus der Golfregion kämen vermehrt finanzstarke Gäste nach Berlin. So ist zum Beispiel allein von Januar bis November 2012 die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus den arabischen Golfstaaten um 54 Prozent auf 83 000 gestiegen.

„Ein Grund dafür ist der Gesundheitstourismus“, sagte Dreger. So kommen Ausländer längst nicht mehr nur nach Berlin, um sich das Brandenburger Tor und den Reichstag anzuschauen, sondern um sich hier untersuchen und operieren zu lassen. „Meist bringen diese Gäste gleich ihre Familien mit“, sagte Dreger. Außerdem blieben die Gesundheitstouristen deutlich länger in der Stadt als die Besucher, die vor allem die Sehenswürdigkeiten abklappern wollten.

Nicht zuletzt deshalb haben die Übernachtungszahlen für Berlin 2012 einen neuen  Rekord erreicht: Bereits bis Ende November übernachteten 23 Millionen zahlende Gäste in der Hauptstadt, das waren eine Million mehr als im gesamten Vorjahr.

Dass der Tourismus in der Stadt auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtiger wird, zeigt die Zunahme an  Übernachtungsmöglichkeiten. Bereits jetzt gibt es in Berlin über 120 000 Hotelbetten, die 2012 zu über 50 Prozent ausgelastet waren. In diesem Jahr sollen weitere 5500 Betten dazukommen, prognostiziert die Tourismusgesellschaft.

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