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Urlauber liegen am Strand der griechischen Insel Kos, während vor ihnen Flüchtlinge ankommen.

© Yannis Behrakis/REUTERS

Urlauber ändern Reisepläne: Umbuchen wegen der Flüchtlingskrise

Manche Urlauber verzichten aufgrund der Flüchtlingskrise auf ihren Urlaub in der Türkei oder auf einer griechischen Insel. Andere sagen, wegbleiben hilft auch nicht.

Der Türkei-Urlaub ist gebucht. Doch die Gefühle sind gemischt. „Wir kennen die schrecklichen Bilder, die den kleinen Aylan Kurdi tot am Strand zeigen, und haben angesichts der Flüchtlinge natürlich überlegt, den Urlaub abzusagen“, sagt eine Berlinerin, die anonym bleiben möchte. Dennoch entschied sich die Familie dafür – „auch weil es keinem Menschen hilft, wenn wir die Augen vor den Geschehnissen in Griechenland, in der Türkei und Syrien verschließen“. Andere änderten dagegen ihre Reisepläne. „Nachfragen von Kunden gab es vor allem in der Sommersaison bei Buchungen für die griechische Insel Kos“, berichtet eine Tui-Sprecherin.

Cocktails neben Flüchtlingen

Martin Lohmann, Geschäftsführer des Instituts für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) geht davon aus, dass die Flüchtlingsfrage aktuell für das Urlaubsverhalten so gut wie keine Rolle spielt. Anders als Kos liegen die meisten klassischen Reiseziele in der Türkei vergleichsweise weit entfernt von Flüchtlingscamps. In den letzten sechs Wochen seien die kurzfristigen Buchungen für das Land am Bosporus sogar gestiegen, so Thomas Cook. Dennoch habe mancher Urlauber seine Pläne geändert. „Ich will nicht mit einem Cocktail auf der Strandliege liegen und daran denken, dass da ein Stück weiter draußen vielleicht gerade Menschen ertrinken“, sagt eine Familie, die Urlaub auf einer griechischen Insel machen wollte. (dpa)

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