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Wirtschaft: US-Banken unter Verdacht

WASHINGTON .Das US-Justizministerium hat eine Untersuchung über mögliche Gebühren-Preisabsprachen zwischen Investmentbanken bei Aktien-Erstemissionen eingeleitet.

WASHINGTON .Das US-Justizministerium hat eine Untersuchung über mögliche Gebühren-Preisabsprachen zwischen Investmentbanken bei Aktien-Erstemissionen eingeleitet.Das Ministerium gab am Freitag in Washington bekannt, daß es die Möglichkeit wettbewerbswidriger Praktiken bei Bankdienstleistungen für Erstemissionen überprüft.

Investmentbanken erhalten hohe Gebühren, wenn sie Unternehmen beim ersten Börsengang zur Seite stehen.Die Gebührenhöhe richtet sich nach der Zahl und dem Emissionskurs der verkauften Aktien.Dabei sollen die Banken wettbewerbswidrige Absprachen getroffen haben.Die Untersuchung war durch eine Eingabe der New Yorker Investmentbank Goldman Sachs bei der amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC bekannt geworden.

Die Investmentbanken haben im vergangenen Jahr 374 Firmen beim Börsengang begleitet.Sie hatten dafür Gesamtgebühren von fast 37 Mrd.Dollar (65 Mrd.DM) eingestrichen.1990 hatten die Einnahmen aus diesem Geschäft bei gerade einmal 4,5 Mrd.Dollar gelegen.Vor allem zahlreiche Technologie- und Internetfirmen sind an die Börse gegangen und haben die Bankeinnahmen für Erstemissionshilfen rasant in die Höhe getrieben.

Eine zivilgerichtliche Sammelklage gegen die Investmentbanken läuft bereits.Darin werden sie beschuldigt, ihre Gebühren für Erstemissionen mit einem Wert von bis zu 80 Mill.Dollar durch Absprachen durchgängig bei sieben Prozent zu halten.Bei größeren Emissionen liegt der Gebührensatz erheblich niedriger.Die Investmentbanken haben diese Vorwürfe zurückgewiesen.Zu den betroffenen Häusern sollen unter anderem Morgan Stanley Dean Witter, Salomon Smith Barney, Merrill Lynch und Credit Suisse First Boston gehören, hatte die "New York Times" am Wochenende berichtet.Die Aktien der Investmentbanken waren am Freitag in New York unter deutlichen Druck gekommen.

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