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Wirtschaft: US-Behörden klagen gegen den früheren VW-Manager wegen Betrugs

Die US-Regierung will dem Automanager José Ignacio López doch noch wegen der dunklen Umstände seines Wechsels von General Motors (GM) zu Volkswagen den Prozess machen. Das Washingtoner Justizministerium und eine Jury in Detroit verklagten am Montagabend den Spanier wegen Betrugs und Dokumentendiebstahls.

Die US-Regierung will dem Automanager José Ignacio López doch noch wegen der dunklen Umstände seines Wechsels von General Motors (GM) zu Volkswagen den Prozess machen. Das Washingtoner Justizministerium und eine Jury in Detroit verklagten am Montagabend den Spanier wegen Betrugs und Dokumentendiebstahls. Nach der sechs Punkte umfassenden Anklage soll der damalige Einkaufschef von GM seinen Arbeitgeber und dessen Tochter Adam Opel AG betrogen haben, indem er vertrauliche Dokumente gestohlen und bei seinem Wechsel nach VW mitgenommen habe. Das US-Justizministerium teilte am Montagabend mit, es wolle von Spanien die Auslieferung des legendären "Kostenkillers" beantragen. López bestreitet, amerikanische Gesetze gebrochen zu haben.

Der Spanier werde nicht in die USA kommen, um sich zu verteidigen, sagte der amerikanische Anwalt Plato Cacheris. Das Auslieferungsabkommen der USA mit Spanien erlaube es nicht, dass spanische Bürger gegen ihren Willen ausgeliefert würden. "Dieser Fall ist eine Zeit- und Geldverschwendung. Über ihn wird nie verhandelt werden", betonte der Anwalt. López hat laut Cacheris nach einem Autounfall vor zwei Jahren Gehirnverletzungen und erheblichen Gedächtnisschwund erlitten.

López, einer der härtesten Einkäufer in der Autoindustrie, stand nach seinem Wechsel von GM zu VW im Mittelpunkt von Industriespionage-Vorwürfen. 1993 heuerte er bei VW an, 1996 schied er aus. GM hatte damals gegen Volkswagen in Detroit Zivilklage eingereicht. VW zahlte 1997 im Zuge eines Vergleichs 100 Millionen Dollar an den US-Konzern und kaufte für eine Milliarde Dollar GM-Autoteile ein.

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