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Beschwingt. Am 24. Dezember gaben Tänzer der New Yorker Produktion „Der Nussknacker“ ein Gastspiel auf dem Parkett der Wall Street. Wenige Tage später feierten Händler das Ende eines sehr erfolgreichen Börsenjahres. Foto: Reuters

© REUTERS

Wirtschaft: US-Börse auf dem Gipfel

Die Wall Street beendet das Jahr mit einem Kursgewinn von gut 26 Prozent – Analysten warnen nun vor dem Abstieg.

Berlin - Die Wall Street hat das vergangene Jahr mit neuen Höchstständen beendet. Die großen US-Börsenindizes konnten nach einem außerordentlich guten Jahresverlauf dank guter Konjunkturdaten auch am letzten Tag Zuwächse verbuchen. Aufs Gesamtjahr 2013 gesehen hat der Dow Jones Index gut 26 Prozent zugelegt – das größte Plus seit 1995. Der S&P 500, in dem mehr Unternehmen notiert sind, stieg um annähernd 30 Prozent. Der Nasdaq schoss sogar um 38 Prozent in die Höhe, womit das Technologie-Barometer den stärksten Anstieg in einem Jahr seit 2009 erlebte.

In den vergangenen zwölf Monaten hatte vor allem die ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank die New Yorker Aktienkurse auf immer neue Rekordstände klettern lassen, auch wenn die Federal Reserve zuletzt einen schrittweisen Ausstieg aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogrammn ankündigte.

Am Silvestertag schloss der Leitindex Dow Jones Industrial 0,4 Prozent höher bei 16 576 Punkten. Der S & P 500 gewann 0,4 Prozent auf 1848 Punkte. Der technologieorientierte Nasdaq 100 beendete den Handel 0,6 Prozent höher bei 3592 Punkten. Insgesamt fielen die Handelsumsätze am Dienstag aber dünn aus. Die meisten Anleger nutzten den Jahreswechsel für eine Pause. Am Neujahrstag bleiben auch die US-Börsen geschlossen.

Experten verwiesen als Grund für das Plus am Dienstag unter anderem darauf, dass die Stimmung der US-Verbraucher im Dezember stärker gestiegen war als Volkswirte erwartet hatten. Die Verbraucher schätzten auch die Lage am US-Arbeitsmarkt wieder optimistischer ein als zuletzt. Zudem waren die Hauspreise im Oktober weiter nach oben geklettert. Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago hatte sich allerdings stärker eingetrübt als vorhergesagt.

Für die kommenden Monate raten Analysten Anlegern, die sich an der US-Börse engagieren wollen, zur Vorsicht. „Der jüngste Kursaufschwung ist ausschließlich liquiditätsgetrieben“, schreiben etwa die Experten der DZ Bank. Von fundamentaler Seite erhalte der US-Aktienmarkt auf absehbare Zeit keine positiven Impulse mehr – „auch ist er im internationalen Vergleich keineswegs mehr günstig bewertet“. Auch die Hessische Landesbank warnt: „Obwohl der US-Notenbank ein glatter Einstieg in den Ausstieg aus dem Wertpapierkaufprogramm gelungen ist, dürfte mit näherrückendem Ende der quantitativen Maßnahmen die Nervosität der Anleger wieder steigen.“

Am letzten Handelstag der Wall Street warteten auch einige US-Unternehmen mit Neuigkeiten auf. Aktien des Autovermieters Hertz sprangen um mehr als zehn Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben „unübliche“ Geschäfte bei seinen Anteilscheinen bemerkt und Maßnahmen ergriffen, um sich gegen eine Übernahme zu wappnen. Börsianer hoffen auf eben diesen Übernahmeversuch. Hewlett-Packard-Titel verloren dagegen leicht, nachdem das Unternehmen eine Ausweitung seines Sparprogramms angekündigt hatte. Der Computerbauer will zusätzlich zu den bereits bekannten 29 000 Stellen weitere 5000 Arbeitsplätze streichen. mit dpa,rtr

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