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Wirtschaft: US-Konjunktur enttäuscht die Finanzmärkte Arbeitsmarkt tritt auf der Stelle Dax und Dow Jones fallen

Berlin (brö). Dürftige Konjunkturnachrichten haben auch am Freitag wieder für Turbulenzen auf den Finanzmärkten gesorgt.

Berlin (brö). Dürftige Konjunkturnachrichten haben auch am Freitag wieder für Turbulenzen auf den Finanzmärkten gesorgt. Die Arbeitslosigkeit in den USA sank im Juli weniger stark als erwartet. In Europa ergab eine Umfrage der EU-Kommission zudem ein sinkendes Verbrauchervertrauen und eine historisch niedrige Kauflust. Der Dax schloss nach einer Berg- und Talfahrt mit einem Minus von zwei Prozent bei 3532,49 Punkten. An der Wall Street schloss der Dow Jones ebenfalls um 2,4 Prozent schwächer bei 8306 Zählern.

Das Arbeitsministerium in Washington teilte mit, die Arbeitslosenquote in den USA verharre mit 5,9 Prozent auf derselben Marke wie im Juni. Die Unternehmen stellten nur 6000 zusätzliche Arbeitnehmer ein – Experten hatten im Schnitt ein Plus von 69 000 erwartet. Vor allem der Abbau von Arbeitsplätzen in der Industrie deutet darauf hin, dass der Aufschwung weiter auf sich warten lässt. Im Laufe dieser Woche hatte bereits die Nachricht vom schwachen US-Wirtschaftswachstum die Märkte beunruhigt.

Die Wachstumsprobleme haben sich unterschiedlich auf die deutschen Autobauer in den Vereinigten Staaten ausgewirkt. BMW legte im Juli um 16 Prozent zu und verzeichnete in den ersten sieben Monaten einen Rekordabsatz. Porsche setzte 11,3 Prozent mehr Fahrzeuge ab als ein Jahr zuvor. Dagegen verkauften Mercedes und die US-Sparte von Daimler-Chrysler elf und vier Prozent weniger. Insgesamt stiegen die Absatzzahlen in den USA im Juli auf den höchsten Stand in diesem Jahr, was auch eine Folge der zahlreichen massiven Rabattaktionen seit den Anschlägen vom 11. September ist.

Im Zuge der neuen Krisen-Tendenzen wurden auch die Europäer zuletzt immer zurückhaltender. Der Vertrauensindex der Bürger in der Eurozone sank im Juli zum zweiten Mal in Folge, wie die EU-Kommission in einer Umfrage unter 25 000 Haushalten ermittelte. Ein Grund dafür dürfte der zunehmende Stellenabbau der großen Unternehmen sein. Eine Studie der Schweizer Bank Credit Suisse First Boston ergab, dass allein in Konzernen seit Beginn des Jahres 250 000 Stellen abgebaut wurden. Das dürfte sich auch negativ auf den privaten Konsum niederschlagen, der 57 Prozent des Wirtschaftswachstums in der Eurozone ausmacht.

Auch aus Deutschland gab es keine positiven Nachrichten. Die Industriekonjunktur in den neuen Bundesländern kommt nur schwer in Gang, wie das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Freitag mitteilte. Das Geschäftsklima habe sich im Juli gegenüber Mai kaum aufgehellt, ergab eine Umfrage des IWH unter 300 Unternehmen. Auch für die kommenden sechs Monate erwarten die Unternehmen in den neuen Ländern keine durchgreifende Besserung.

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