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Wirtschaft: US-Konzern Worldcom gesteht weitere Fehlbuchungen 3,3 Milliarden Dollar Rücklagen als Einnahmen deklariert

New York (pf). Der in einen beispiellosen Buchführungsskandal verwickelte amerikanische Telefonkonzern Worldcom hat in seinen Bilanzen weitere Falschbuchungen in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar entdeckt, die bis ins Jahr 1999 zurückreichen.

New York (pf). Der in einen beispiellosen Buchführungsskandal verwickelte amerikanische Telefonkonzern Worldcom hat in seinen Bilanzen weitere Falschbuchungen in Höhe von 3,3 Milliarden Dollar entdeckt, die bis ins Jahr 1999 zurückreichen. Das teilte Worldcom in Clinton (Mississippi) mit. Der Gesamtumfang der falsch verbuchten Gewinne steigt damit auf 7,2 Milliarden Dollar. Bei den Fehleinträgen handelt es sich unter anderem um Rücklagen, die als Betriebseinnahmen verbucht wurden.

Worldcom hatte im Juni mit einer Schuldenlast von 41 Milliarden Dollar einen Antrag auf Gläubigerschutz gestellt und damit die größte Firmenpleite in der US-Wirtschaftsgeschichte eingeleitet. Worldcom sagte weiter, es bestehe die Möglichkeit, dass 50 Milliarden Dollar für Firmenwerte (Goodwill) abgeschrieben werden müssten. Der Betrag würde die ursprüngliche Schätzung um mehr als das Doppelte übersteigen. Mit den neuen Fehlbuchungen verschwindet der gesamte für 2000 ausgewiesene Gewinn. Die bereits bekannten Fehlbuchungen über 3,8 Milliarden Dollar hatten bereits das für 2001 ausgewiesene Ergebnis weggefegt.

Die jüngsten Enthüllungen dürften die Probleme für Worldcoms damalige Topmanager verschlimmern, zumal der frühere Finanzchef Scott Sullivan und andere hohe Mitarbeiter zum Zeitpunkt der Manipulationen einen Teil ihrer Aktien verkauft hatten. Sullivan, der zusammen mit dem Controller David Myers vorige Woche wegen Wertpapierbetrug und anderen Unregelmäßigkeiten verhaftet wurde, hat nach Schätzung der im „Wall Street Journal“ zitierten Firma Thomson Financial/Lancer Analytics Aktien im Wert von 18,1 Millionen Dollar verkauft.

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