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Wirtschaft: US-Technologieunternehmen: Hightechkonzerne hoffen auf Ende der Krise

Die amerikanischen Technologieunternehmen Intel und Apple mussten im zweiten Quartal des Jahres starke Umsatz- und Gewinnrückgänge verkraften. Auch der Medien- und Internetkonzern AOL Time Warner verzeichnete ein schwaches Quartal, konnte den Umsatz aber immerhin um drei Prozent steigern.

Die amerikanischen Technologieunternehmen Intel und Apple mussten im zweiten Quartal des Jahres starke Umsatz- und Gewinnrückgänge verkraften. Auch der Medien- und Internetkonzern AOL Time Warner verzeichnete ein schwaches Quartal, konnte den Umsatz aber immerhin um drei Prozent steigern. Alle Unternehmen erfüllten mit ihren Ergebnissen weitgehend die Erwartungen der Analysten.

Aufgrund der weltweit schwachen Konjunktur machen Hightechkonzerne derzeit eine schwere Zeit durch, da Unternehmen und Konsumenten sich mit Ausgaben zurück halten. Die Branche rechnet frühestens in der zweiten Jahreshälfte mit einer Belebung der Nachfrage. Traditionell ist das die Zeit mit dem stärksten Umsatz.

Beim weltweit größten Chiphersteller Intel brach der Gewinn im zweiten Quartal um 76 Prozent auf 854 Millionen Dollar (1,94 Milliarden Mark) ein. Der Umsatz ging um 24 Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar zurück. Neben der schwachen Konjunktur drückt der anhaltende Preiskampf mit AMD auf die Margen. Intel hatte am Montag die Preise für Pentium-III-Prozessoren, die überwiegend in Heim-PCs eingebaut werden, um 37 Prozent gesenkt. Zwar sind Preissenkungen üblich, doch nach Ansicht von Analysten musste Intel diesmal früher den Discount einräumen, um seinen Marktanteil gegen AMD zu verteidigen.

Während die Nachfrage nach Prozessoren noch relativ stabil war, entwickelte sich der Absatz von Speicherchips sowie Telekommunikations- und Netzwerkprodukten schlechter als von Intel erwartet. "Langfristig erwarten wir aber bei diesen Produkten ein stärkeres Wachstum als bei Prozessoren", sagt der Chef von Intel-Deutschland, Jürgen Thiel. Eine Belebung des PC-Geschäfts erhofft sich Thiel von der Einführung des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows XP am 25. Oktober. "Insbesondere die neuen Funktionen für die Bild- und Tonverarbeitung erfordern eine höhere Leistung", meint Thiel - und damit wohl auch schnellere Prozessoren.

Von der Einführung des neuen Betriebssystems kann der Computerhersteller Apple nicht profitieren, denn die Macintosh-Nutzer hassen nichts mehr als Windows und setzen stattdessen auf ein eigenes Programm zur Verwaltung ihres Mac. Die Flaute auf dem PC-Markt hat Apple im dritten Quartal seines Geschäftsjahres einen Gewinneinbruch von rund 70 Prozent beschert. Der Computerbauer aus San Jose machte einen Gewinn von 61 Millionen Dollar (138,92 Millionen Mark) nach 200 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank um 19 Prozent auf 1,47 Milliarden Dollar.

Es habe bisher keine Anzeichen für eine Erholung am PC-Markt gegeben, sagte Finanzchef Fred Anderson. Dennoch zeigte er sich mit dem Apple-Ergebnis zufrieden. "In der momentan schwachen Konjunkturphase freuen wir uns, solide Gewinne zu erzielen und dies im Zusammenhang mit einem sehr niedrigen Lagerbestand". Besonders gut entwickelte sich die Nachfrage nach den neuen, tragbaren iBooks. Allein im vergangenen Quartal seien 182 000 Stück davon verkauft worden. Weniger erfolgreich lief der Verkauf des "Würfel-Macs" Cube. Anfang Juli stellte Apple die Produktion des mit viel Aufwand eingeführten Computers ein. Im Gegensatz zur Konkurrenz will Apple trotz der Flaute keine Stellen streichen.

Der Medien- und Internetkonzern AOL Time Warner hat im zweiten Quartal seinen Gewinn gesteigert, die Umsatzerwartungen von Analysten aber nicht erfüllt. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist um 20 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar gestiegen. Unter Berücksichtigung der Abschreibungen verzeichnete der Anfang des Jahres fusionierte Konzern allerdings einen Verlust von 734 Millionen Dollar oder 17 Cents je Aktie. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit 9,7 Milliarden Dollar gerechnet. Für das Gesamtjahr bekräftigte der Konzern frühere Umsatzprognosen von 40 Milliarden US-Dollar.

Der Frankfurter Aktienmarkt quittierte das Ergebnis von AOL Time Warner bis zum Nachmittag mit einem Kursabschlag von 3,9 Prozent auf 54,50 Euro. Der Kurs der Apple-Aktie brach um 10 Prozent auf 25,60 Euro ein. Das Intel-Papier blieb mit 33,50 Euro stabil.

msh

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