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Wirtschaft: "Van Miert will die Maxhütte kaputtmachen"

MÜNCHEN (tmh/rtr).Die Europäische Union kann die Belegschaft der Neue Maxhütte (NMH) GmbH, Sulzbach-Rosenberg, nicht schrecken.

MÜNCHEN (tmh/rtr).Die Europäische Union kann die Belegschaft der Neue Maxhütte (NMH) GmbH, Sulzbach-Rosenberg, nicht schrecken."Das ist nicht das Ende," sagte NMH-Betriebsratschef Albert Vetter zu einer neuerlichen EU-Forderung, 74 Mill.DM Beihilfen wieder zurückzuzahlen.Er glaubt nämlich nicht, daß es dazu noch kommen wird.Neben dieser Forderung gebe es Bankschulden von gut 40 Mill.DM und einen nicht näher erläuterten Zahlungsstau von über 30 Mill.DM.Zudem seien Investitionen in den Standort nötig.Angesichts dieser Verpflichungen sei ein Vergleich "schwer vorstellbar", schätzt Vetter.Mit einem Konkurs würden aber zugleich die EU-Forderungen sterben.Auch Teile des NMH-Managements vertrauen dem Vernehmen nach auf diese Lösung.Danach könne das Traditionsunternehmen wieder bei Null anfangen, heißt es.

Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu hat EU-Wettbewerbskommissar Karel van Miert indessen scharf angegriffen."Van Miert will die Maxhütte offensichtlich kaputtmachen," wetterte der Politiker.Das laufende NMH-Vergleichsverfahren sei von der EU-Forderung aber nicht betroffen.Auch NMH-Vergleichsverwalter Jobst Wellensiek übt Kritik an Brüssel.Über die verlangte Rückzahlung würden Gerichte am 21.Januar 1999 entscheiden, wobei auch dieses Urteil noch anfechtbar sei."Es ist deshalb für mich überraschend, daß von der EU außerhalb des Verfahrens ein solcher Druck ausgeübt wird", kommentierte der Rechtsanwalt.Ob die EU im Falle eines Konkurses noch mit einer Quote bedient werden könne, sei von der Höhe der Konkursmasse abhängig.Über die Wahrscheinlichkeit eines angeblich drohenden Anschlußkonkurses der NMH will sich der erfahrene Sanierer vorerst nicht äußern.Die Frist zur Vorlage eines Vergleichskonzepts sei gerade bis 31.Dezember 1998 verlängert worden.

An diesem Freitag will Wellensiek den NMH-Aufsichtsrat über den Stand der Verhandlungen informieren.Kommenden Mittwoch (23.Dezember) stünde ferner eine erste Verhandlungsrunde mit dem Alleininhaber der Hamburger Georgsmarienhütte Holding (GM) GmbH, Jürgen Großmann über einen Einstieg an.Großmann, der seit drei Jahren vergeblich versucht, sich an der NMH zu beteiligen, sagte am Donnerstag, er werde ein Übernahmeangebot unterbreiten.Er kündigte an, im Falle einer Übernahme werde sich die Produktpalette der Maxhütte ändern.Eine Walzstahlstraße in Georgsmarienhütte solle stillgelegt und zur Maxhütte verlagert werden.

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