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Wirtschaft: Vattenfalls schwerer Start

Von Dieter Fockenbrock Berlin sucht händeringend Signale. Zeichen dafür, dass es neben dem politischen Berlin auch noch etwas anderes gibt.

Von Dieter Fockenbrock

Berlin sucht händeringend Signale. Zeichen dafür, dass es neben dem politischen Berlin auch noch etwas anderes gibt. Dass die Stadt auch Arbeit außerhalb von Behörden und Verwaltungen zu bieten hat, dass die deutsche Hauptstadt mehr ist als nur der Schreibtisch der Republik. Seit Donnerstag gibt es so ein Signal, der letzte Schritt zur Bildung eines neuen Konzerns mit überregionalem Anspruch ist getan: Vattenfall Europe, der drittgrößte deutsche Stromversorger, geht an den Start – die Fusion ist von den Aktionären endgültig beschlossen.

Schwieriger hätte der Start aber kaum sein können. Aus der Fusion eines Lausitzer Bergbauunternehmens (Laubag), eines ostdeutschen Kraftwerksbetreibers (Veag) und zweier selbstbewusster Energieversorger (Hamburger HEW und Berliner Bewag) soll ein funktionsfähiger, neuer Konzern entstehen. Die Konkurrenz hat sich schon mal bequem zurückgelehnt, weil sie glaubt, Vattenfall sei vorerst vor allem mit sich selbst beschäftigt. Wenn sie sich nur nicht täuscht.

Vattenfall trägt zweifellos an einer schweren Last: Das Unternehmen ist hoch verschuldet, weil die Expansion der Schweden in Deutschland und Osteuropa viel Geld verschlungen hat. Doch die Chancen, dass der neue Konzern in Zukunft auch viel Geld verdienen wird, stehen nicht schlecht. Dafür sprechen die supermodernen Kraftwerke, mit denen preiswert Strom produziert werden kann. Was Vattenfall aber dringend braucht, sind Kunden. Drei Millionen in Berlin und Hamburg reichen nicht. Und im Stromgeschäft geht es künftig nur um eines: Wer hat die meisten (und besten) Kunden?

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