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Wirtschaft: Veag-Management sitzt auf gepackten Koffern

Ein Jahrzehnt nach seiner Privatisierung steht der ostdeutsche Stromversorger Vereinigte Energiewerke AG (Veag) vor einem radikalen Umbau. Die Veag wird mit dem Braunkohleförderer Laubag fusioniert, der Sitz wahrscheinlich nach Cottbus verlegt.

Ein Jahrzehnt nach seiner Privatisierung steht der ostdeutsche Stromversorger Vereinigte Energiewerke AG (Veag) vor einem radikalen Umbau. Die Veag wird mit dem Braunkohleförderer Laubag fusioniert, der Sitz wahrscheinlich nach Cottbus verlegt. In Berlin wird dagegen die Holding des neuen Stromverbundes Vattenfall Europe, bestehend aus Bewag, HEW sowie Veag-Laubag, ihren Sitz nehmen. Beim Aufbau dieser so genannten dritten Kraft im deutschen Strommarkt führt der staatliche schwedische Vattenfall-Konzern Regie. Bis August soll die neue Konzernstruktur stehen. Die erst im Februar hinzuerworbene Bewag wird Anfang kommenden Jahres integriert. Unter dem Dach der Holding gibt es künftig sechs Geschäftsfelder.

Eines davon ist die Stromerzeugung. Die fusionierte Veag/Laubag steht für die konventionelle Stromproduktion aus Braunkohle und startet mit einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro. Die Heizkraftwerke von Bewag und HEW bilden eine eigene Einheit, ebenso die Kernkraftwerke der HEW. Aus der Veag wird gerade das Stromnetz ausgegliedert, um es mit den Netzen von HEW und Bewag zu bündeln.

Das Veag-Management, das bereits in Personalunion die Laubag führt, sieht sich nach eigenen Worten "gut gerüstet" für den Vattenfall-Verbund. Wie viele der jetzt 5600 Veag-Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz behalten können, ist noch offen. Bis Sommer soll die Personalplanung abgeschlossen sein, hieß es am Montag in Berlin. Betriebsbedingte Kündigungen seien jedoch ausgeschlossen.

Die Veag hat seit ihrer Privatisierung im Jahre 1991 knapp 8,9 Milliarden Euro in die Modernisierung der Kraftwerke investiert. Die hohen Finanzierungskosten (Zinsen) belasten daher vorerst noch das Ergebnis. Das Geschäftsjahr 2001 schließt mit einem Verlust von 215 Millionen Euro vor Steuern ab. Im Jahr 2004 - zwei Jahre eher als bislang erwartet - soll es wieder ein positives Ergebnis geben.

fo

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