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Wirtschaft: Veba kündigt hohe Auslandsinvestitionen an

Umsatzanteil soll auf 50 Prozent steigen / Kritik an Kartellamts-Äußerungen zur Bewag Essen (aho).Der Mischkonzern Veba denkt nicht daran, seine Anteile an den ostdeutschen Stromversorgern OSE in Frankfurt (Oder) oder Mevag in Potsdam zu reduzieren.

Umsatzanteil soll auf 50 Prozent steigen / Kritik an Kartellamts-Äußerungen zur Bewag

Essen (aho).Der Mischkonzern Veba denkt nicht daran, seine Anteile an den ostdeutschen Stromversorgern OSE in Frankfurt (Oder) oder Mevag in Potsdam zu reduzieren.Wie die Sprecherin der Veba-Tochter Preussenelektra, Petra Uhlmann, am Donnerstag auf der Veba-Hauptversammlung in Essen dem Tagesspiegel sagte, gebe es derzeit dazu keine Überlegungen.Das bewege sich zu sehr "im spekulativen Bereich", sagte sie.Der Leiter der 8.Beschlußabteilung im Bundeskartellamt, Kurt Markert, hatte am Mittwoch angedeutet, seine Behörde könnte den Bewag-Einstieg der Preussenelektra zustimmen, wenn dieses ostdeutschen Beteiligungen verringert würden.Die Sprecherin zeigte sich erstaunt über die " Äußerungen" des Kartellamtes, zumal "Herr Markert noch nicht einmal die Verträge kennt". Die Veba geht weiter davon aus, daß die Brüsseler Wettbewerbsbehörden über den Bewag-Kauf entscheiden.Der Vorstandsvorsitzende der Veba, Ulrich Hartmann: "Die Frage einer Ministererlaubnis stellt sich nicht." Zur Zukunft der Degussa wollte er sich am Donnerstag nicht äußern.Dazu müßten die Gespräche mit den Vorständen abgewartet werden, sagte Hartmann.Am Vortag hatte die Veba 36,4 Prozent des Frankfurter Chemieriesen Degussa für 2,9 Mrd.DM übernommen.Auch ein konkretes Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr wollte Hartmann nicht vorhersagen.Er hofft allerdings auf eine "ansehnliche Ergebnissteigerung" und verwies auf die Zahlen des ersten Quartals.Dort stieg der Konzernüberschuß um sieben Prozent auf 486 Mill.DM, verglichen zum Vorjahreszeitraum.Der Umsatz kletterte um acht Prozent auf 19,6 Mrd.DM.Gleichzeitig nahm die Zahl der Stellen um 1,4 Prozent auf 125 100 ab.Den schlechten Start der Chemie konnten die anderen Sparten Öl, Handel, Verkehr, und Strom kompensieren. Für die Zukunft fühlt sich Hartmann gut gerüstet.Dabei strebt er an, die Eigenkapitalrendite nach Steuern von derzeit 13,3 auf 15 Prozent zu steigern.Konkret will er das erreichen über weitere Zukäufe, Auslandsinvestitionen und eine stärkere Kostensenkung.Jenseits der Grenzen plant er bis zum Jahr 2001 gut 12,4 Mrd.DM zu investieren, vierzig Prozent aller Gesamtinvestitionen.Der Umsatzanteil im Ausland von derzeit 30 Prozent soll in den nächsten sechs bis acht Jahren auf 50 Prozent klettern.Davon sollen auch Arbeitsplätze geschaffen werden, 15 000 in den nächsten Jahren vor allem in der deutschen Telekommunikation.Im vergangenen Jahr hat der Konzern allerdings 3000 Stellen abgebaut, wobei die Zukäufe eingerechnet sind.Der tatsächliche Jobverlust dürfte also noch höher sein.Bis zum Jahr 2000 solle pro Jahr eine Mrd.DM an Kosten gespart werden, vor allem bei den Töchtern Hüls, Veba-Öl und Preag.Das soll auch der Aktie einen Wertzuwachs bescheren.Der Börsenwert des Unternehmens stieg in in den vergangenen fünf Jahren bereits um 17 Mrd.DM auf 45 Mrd.DM.

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