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Wirtschaft: Verbraucher kaufen noch mehr bei Aldi&Co

Ein Fünftel wollen in diesem Jahr öfter zum Discounter gehen /Nur die wenigsten kehren zu Markenartikeln zurück

Düsseldorf (cs/HB). Deutschlands DiscountSupermärkte können auch im laufenden Jahr mit einem kräftigen Wachstumsschub rechnen. Wie das Aachener Marktforschungsinstitut Dialego im Auftrag des Handelsblatts herausfand, wollen knapp 21 Prozent der Verbraucher in diesem Jahr öfter bei Aldi, Lidl und Co einkaufen. Nur ein Prozent der rund 1000 Interviewpartner gab an, künftig seltener bei den Discountern vorbeischauen zu wollen.

Für die traditionellen Supermärkte dürfte dies eine Hiobsbotschaft sein. Denn im vergangenen Jahr hatte sich das Wachstum der schmucklosen Einkaufsstätten mit schmalem Sortiment deutlich abgekühlt, wie die Zahlen der Nürnberger Gesellschaft für Kosnumforschung ( GfK) belegen: Waren die Discounter 2002 in einem stagnierenden Gesamtmarkt noch um zehn Prozent gewachsen, legten sie im vergangenen Jahr nur um sechs Prozent zu – wobei auch die übrigen Supermärkte 1,8 Prozent an Umsatz gewannen. Damit erreichen die Billigketten bei Lebensmitteln inzwischen einen Marktanteil von fast 40 Prozent.

Die neuen finanziellen Belastungen im Gesundheitswesen und die Unsicherheit über die tatsächlichen Entlastungen durch die Steuerreform treiben die Kunden nun offenbar wieder verstärkt zu günstigeren Anbietern. Über 20 Prozent der Verbraucher, so die Ergebnisse der Dialego-Umfrage, wollen im laufenden Jahr mehr so genannte No- Name-Artikel kaufen als im Vorjahr. Nur 3,4 Prozent planen dagegen die Rückkehr zu den meist teureren Markenartikeln. Daran ändert offenbar auch die jüngste Werbekampagne der Markenhersteller wenig.

Bevorzugter Discounter bleibt Aldi. Die Läden der Albrecht-Brüder favorisieren 47,5 Prozent aller Deutschen, wie die Dialego-Studie ermittelte. Verfolger Lidl, der im vergangenen Jahr mit zwölf Prozent doppelt so schnell wuchs wie der Discount-Marktführer, kam bei der Umfrage nur auf eine Reichweite von 26,9 Prozent. Als weit abgeschlagen erwiesen sich der Rewe-Discounter Penny (8,4 Prozent), Tengelmanns Billigschiene Plus (sieben Prozent) und die Spar-Filialkette Netto (4,4 Prozent).

Steigendes Interesse an Aktionsware

Ebenfalls beachtlich: Nur jeder Hundertste gab an, niemals beim Discounter zu kaufen. Fast jeder dritte Befragte deckt dagegen in den Billigläden den gesamten Einkaufsbedarf . Dass die Discounter dabei lediglich 600 bis 1200 Artikel in ihrem Sortiment führen, während großflächige SB-Warenhäuser bis zu 18000 bieten, stört offenbar nur wenige. Entsprechend zugenommen hat das Interesse der Discount-Kunden an Aktionsware wie Kochbüchern, Kinderkleidung oder Heimcomputern. Jeder zehnte Befragte gab an, Discountgeschäfte vorwiegend wegen dieser so genannten Non-Food-Artikel aufzusuchen. Kerngeschäft bleibt allerdings weiterhin der Lebensmittelhandel. Er gilt 58 Prozent der Deutschen als Hauptgrund für den Besuch beim Discounter.

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