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HÄUFIGE ÄRGERNISSE: Verbraucher sollen zahlen – ohne zu wissen wofür

Problem eins: Inkassounternehmen müssen nicht prüfen, ob der Anspruch wirklich besteht.Prozesse um Inkasso-Forderungen werden ständig geführt.

Problem eins: Inkassounternehmen müssen nicht prüfen, ob der Anspruch wirklich besteht.

Prozesse um Inkasso-Forderungen werden ständig geführt. Insbesondere Unternehmen, die Mengeninkasso betreiben, stehen häufig im Verdacht, mit zwielichtigen Telefon- oder Internetanbietern zu kooperieren. Im August 2011 urteilte das Berliner Verwaltungsgericht aber im Fall des umstrittenen Unternehmens „Deutsche Zentral Inkasso“: Sind Forderungen nachgewiesenermaßen unberechtigt, weil ein vermeintliches Geschäft in betrügerischer Absicht zustande gekommen ist, trifft das ausführende Inkasso-Unternehmen keine Mitschuld. Dieses muss nicht jede Forderung seines Auftraggebers auf ihre Rechtmäßigkeit überprüfen.

Die Justizministerien mehrerer Länder haben nun Beschwerde eingereicht. Sie fordern, dass Inkasso-Unternehmen künftig stärker zur Verantwortung gezogen werden – und sich nicht auf ihre Dienstleistungsfunktion herausreden können.

Problem zwei: Man weiß oft gar nicht, für was man zahlen soll

Immer wieder beklagen sich Verbraucher, dass aus Inkasso- Schreiben nicht ersichtlich sei, wofür der Adressat zahlen soll. Oftmals wird der Gläubiger nicht mit Namen, sondern nur als Aktenzeichen genannt. Anfechtbar ist das nach derzeitigem Stand nicht, weil vorausgesetzt wird, dass der Schuldner bereits Rechnungen erhalten hat. Aktuell setzt sich aber unter anderem die FDP-Fraktion im Bundestag für allgemeingültige Transparenzgebote ein. mch

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