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Verbraucherpreise: Inflationsrate wieder unter drei Prozent gesunken

Der Anstieg der Preise in Deutschland hat sich im September weiter abgeschwächt. Preistreiber waren auch im vergangenen Monat vor allem Energie und Lebensmittel.

Der sinkende Ölpreis und günstigere Lebensmittel haben die Inflation in Deutschland erstmals seit Frühjahr wieder unter die Marke von drei Prozent rutschen lassen. Die Verbraucherpreise stiegen im September um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr - das ist der niedrigste Wert seit April mit 2,4 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit und bestätigte eine erste Schätzung. Im Juni und Juli hatte die Teuerungsrate mit 3,3 Prozent noch den höchsten Stand seit 15 Jahren erreicht. Die schwächelnde Konjunktur dämpft derzeit die Nachfrage nach Öl und anderen Rohstoffen und verringert den Preisauftrieb.

Auch im Raum der 15 Euro-Länder schwächt sich unter anderem wegen sinkender Energiepreise die Teuerung ab. Die jährliche Inflationsrate sank im September gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 3,6 Prozent, meldete die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch in Luxemburg. Die Raten in Deutschland und im Euro-Raum liegen dennoch weiter über der Marke von zwei Prozent, bei der die Europäische Zentralbank (EZB) Preisstabilität definiert.

Gas und Kleidung teurer

In Deutschland sanken laut Statistik gegenüber dem Vormonat August die Verbraucherpreise im September um 0,1 Prozent. Grund dafür waren laut Bundesamt saisonbedingte Preissenkungen zum Ende der Ferienzeit bei Pauschalreisen (minus sieben Prozent) und Hotels (minus knapp zehn Prozent). Auch Heizöl (minus 1,9 Prozent) und Obst (minus 4,5 Prozent) waren günstiger zu haben. Dagegen stiegen die Gaspreise, die der Ölpreisentwicklung zeitverzögert folgen, um 3,2 Prozent und mit Beginn der Herbstkollektion wurden auch Kleidung und Schuhe um 3,5 Prozent teurer.

Im Jahresvergleich stiegen auch im September immer noch die Energiepreise (plus 12,2 Prozent) und Nahrungsmittelpreise (plus 6,4 Prozent). Energie und Lebensmittel waren für mehr als die Hälfte der gesamten Teuerung verantwortlich. Da die Preise für beide Warengruppen vor einem Jahr jedoch sehr stark angezogen hatten, schwächte sich die Jahresteuerungsrate ab. Besonders stark legten die Preise für leichtes Heizöl zu mit plus 32 Prozent und Kraftstoffe mit plus zehn Prozent. Auch Haushaltsenergie und insbesondere Gas wurde mit 14,1 Prozent teurer. Ohne Einrechnung der Preisentwicklung für Energie hätte die Teuerungsrate nur 1,8 Prozent betragen.

Teurer wurden im Jahresvergleich auch Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mit plus 6,1 Prozent. Vor allem Milch und Eier mit plus 11,7 Prozent, sowie Brot plus 8,1 Prozent. Günstiger waren Fette, Öl und Butter (minus 19 Prozent) zu haben. (imo/dpa)

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