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Wirtschaft: Verdi: HBV stellt die Weichen für die Dienstleistungsgewerkschaft

Die Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rückt näher. Die knapp 500 Delegierten des außerordentlichen Bundeskongresses der Deutschen Postgewerkschaft (DPG) stimmten am Montag in Bremen mit mehr als 98 Prozent für die Fusion von fünf Gewerkschaften zur gemeinsamen Organisation Verdi.

Die Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rückt näher. Die knapp 500 Delegierten des außerordentlichen Bundeskongresses der Deutschen Postgewerkschaft (DPG) stimmten am Montag in Bremen mit mehr als 98 Prozent für die Fusion von fünf Gewerkschaften zur gemeinsamen Organisation Verdi. Für den späten Montagnachmittag wurde in Magdeburg auch das Ja der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) zu dem Zusammenschluss erwartet. Die Entscheidung habe große Tragweite für die gesamte deutsche Gewerkschaftsbewegung, sagte die HBV-Bundesvorsitzende Margret Mönig-Raane. "Denn am Gelingen von Verdi werden unser Reformwillen und unsere Reformfähigkeit gemessen." Verdi sei ein deutlich anderes Modell als die bislang bekannten Gewerkschaftsfusionen, bei denen immer eine Organisation die andere übernommen und auch weitgehend die Spielregeln dieser Übernahme diktiert habe. Mit der Gründung von Verdi dürfte eine schon lange anhaltende gewerkschaftliche Konkurrenz abgebaut werden, zum einen innerhalb des DGB zum anderen zwischen DGB und DAG, die als Verdi-Mitglied wieder unter das Dach des DGB zurückkehre. Sollte beim Verschmelzungskongress in Berlin im März eine der beteiligten Gewerkschaften von ihren Delegierten nicht die erforderliche Mehrheit für die Verschmelzung bekommen, würden auch die anderen Verdi-Gewerkschaften zunächst eigenständig bleiben, sagte Mönig-Raane. Es solle dann aber Vorsorge getroffen werden, dass es einen weiteren Anlauf zur Verdi-Gründung geben könne. Beim ÖTV-Kongress in Leipzig hatten nur 60 Prozent der Delegierten für die Fusion gestimmt. ÖTV-Chef Herbert Mai war daraufhin zurückgetreten. Sein Nachfolger Frank Bsirske sprach sich als Gast der HBV ausdrücklich für die Verschmelzung aus.

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