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Wirtschaft: Verdi stellt Fluggesellschaft DBA ein Ultimatum Gewerkschaft will Mitbestimmung und droht mit Warnstreiks

(fw). Die Gewerkschaft Verdi steuert auf eine Konfrontation mit der Fluggesellschaft Deutsche BA (DBA) zu.

(fw). Die Gewerkschaft Verdi steuert auf eine Konfrontation mit der Fluggesellschaft Deutsche BA (DBA) zu. Die DBA habe vor, die betriebliche Mitbestimmung beim fliegenden Personal abzuschaffen, sagte VerdiTarifsekretär Steffen Kühhirt dem Tagesspiegel am Montag. Das sei nicht akzeptabel, so Kühhirt. „Wir haben Hans Rudolf Wöhrl ein Ultimatum gestellt“. Bis Ende Oktober habe der Unternehmenschef Zeit, sich für die Weiterführung der Mitbestimmung zu entscheiden. „Danach sind Warnstreiks möglich“, sagte Kühhirt. Die Tarifverträge wurden im Juni gekündigt, als die DBA noch im Besitz von British Airways war. Sie sind Ende September ausgelaufen.

Deutsche-BA-Chef Wöhrl erklärte sich am Montag über seinen Sprecher „gesprächsbereit“. Allerdings gebe es keinen Rechtsanspruch auf Mitbestimmung im Luftfahrtsektor. Das Ziel sei, so schnell wie möglich in die schwarzen Zahlen zu kommen. Die DBA lasse sich „nicht erpressen“.

Der Textilunternehmer Wöhrl hatte die defizitäre Fluggesellschaft im Juli von BA für einen Euro übernommen. Er handelte mit den Gewerkschaften einen 15-prozentigen Gehaltsverzicht aus, der ein Jahr lang gültig ist. Für diese Zeit hat Wöhrl den Mitarbeitern des fliegenden Personals eine Arbeitplatzgarantie gegeben. Hier ist ein weiterer Streitpunkt zwischen Verdi und der DBA entstanden: Die DBA hat laut Verdi elf Mitarbeiter mit zeitlich begrenzten Verträgen nicht übernommen. Stattdessen habe die Fluggesellschaft ihnen angeboten, für die neu gegründete Dienstleistungsgesellschaft „Perfect Point“ zu arbeiten, die Flugpersonal bereitstellt. Für zwei neue Strecken, von Berlin nach London sowie von Hamburg über Stuttgart nach Nizza hat die DBA sich Personal über Perfect Point besorgt. Laut Kühhirt bekommen die Mitarbeiter hier rund 500 Euro weniger Einstiegsgrundgehalt. Die Gewerkschaft lässt nun rechtlich prüfen, ob das Arbeitnehmerüberlassunggesetz die DBA nicht verpflichtet, die Perfect-Point-Mitarbeiter nach Tarif zu bezahlen. Zudem gelte die Arbeitsplatzgarantie auch für zeitlich begrenzte Verträge, sagte Kühhirt. Wöhrl habe angekündigt, im Januar weitere 49 Mitarbeiter mit dann abgelaufenen Zeitverträgen nicht zu übernehmen. „Wir befürchten, dass in einem Jahr ein Großteil der Mitarbeiter von Perfect Point kommen“, sagte Kühhirt.

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