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Wirtschaft: Verdi stellt sich bei Lufthansa quer

Im Gerangel um mögliche Einsparmaßnahmen oder gar einen Stellenabbau bei der Deutschen Lufthansa fordert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Lufthansa-Chef Jürgen Weber auf, das Gespräch und nicht die Konfrontation zu suchen. Weber hatte den Gewerkschaften am Donnerstag vergangener Woche eine Frist für Zugeständnisse bis Mitte November gesetzt.

Im Gerangel um mögliche Einsparmaßnahmen oder gar einen Stellenabbau bei der Deutschen Lufthansa fordert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Lufthansa-Chef Jürgen Weber auf, das Gespräch und nicht die Konfrontation zu suchen. Weber hatte den Gewerkschaften am Donnerstag vergangener Woche eine Frist für Zugeständnisse bis Mitte November gesetzt. Ansonsten könnten auch Entlassungen nicht ausgeschlossen werden, hatte Weber in Peking erklärt. Der Lufthansa-Chef hatte Bundeskanzler Schröder auf seiner Asien-Reise begleitet.

Nach Ansicht von Verdi-Vorstandsmitglied Jan Kahmann besteht für das laufende Jahr allerdings kein Handlungsbedarf. "Einschnitte in die Tarifverträge für 2001 darf es nicht geben. Das Weihnachtsgeld muss für dieses Jahr gezahlt werden", schreibt Kahmann in einer Information für die Lufthansa-Mitarbeiter. Verdi sei aber bereit, für das kommende Jahr Verantwortung zu übernehmen. So könne die Vergütungsrunde 2002 verschoben werden. Die Gewerkschaft erwartet von der Deutschen Lufthansa allerdings, dass alle Zugeständnisse, die gemacht würden, "rückholbar sind".

Zunächst müssen nach Ansicht von Verdi alle Flexibilisierungsmaßnahmen umgesetzt werden, vor allem in den Flugzeugen. Manche Piloten leisteten immer noch Überstunden. Die von Weber ins Spiel gebrachte Vier-Tage-Woche ist nach den Worten Kahmanns "betrieblich nicht umsetzbar". In Krisengesprächen Mitte der vergangenen Woche habe Lufthansa-Personal-Vorstand Stefan Lauer darauf verwiesen, dass die bisherigen Sparmaßnahmen nicht ausreichten. Lufthansa denke an eine vorübergehende Gehaltskürzung, um die Arbeitsplätze zu sichern. Komme man bis Mitte November nicht zu weitergehenden Vereinbarungen, werde die Lufthansa rund 1100 auf Probe beschäftigte Mitarbeiter im Passagierverkehr und in anderen Konzernbereichen entlassen müssen.

Bei LSG werden bereits jetzt, wie Unternehmenschef Hanns Rech am vergangenen Freitag sagte, befristete Verträge nicht verlängert und Mitarbeitern in der Probezeit gekündigt. "Es ist vorhersehbar, dass wir noch tiefere Einschnitte vornehmen müssen."

ro

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