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Wirtschaft: Verdoppelte Dividende für Springer-Aktionäre

Vorstand erntet auf der Hauptversammlung Lob – und kündigt Übernahmen in der digitalen Wirtschaft an

Berlin - Das Verlagshaus Axel Springer will nach einem Rekordjahr 2006 im laufenden Jahr vor allem durch Zukäufe im digitalen Geschäft Umsatz und Gewinn steigern. Sollten höhere Investitionen nötig werden, werde der Konzern allerdings auch in Kauf nehmen, dass das Vorsteuerergebnis unter dem Vorjahreswert bleibe, sagte Springer-Chef Mathias Döpfner am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Berlin.

Unter dem Strich hatte Springer im vergangenen Jahr 291 Millionen Euro (plus 29 Prozent) verdient. Vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen lag das Ergebnis (Ebitda) bei 340 Millionen Euro – und damit so hoch wie noch nie in der Firmengeschichte. Der Umsatz war leicht auf 2,376 Milliarden Euro gesunken. Die Rendite lag bezogen auf das Ebitda bei 15,7 Prozent. Die Aktionäre erhalten für das Geschäftsjahr eine auf 3,50 Euro mehr als verdoppelte Dividende. Entsprechend positiv fiel die Diskussion auf der Hauptversammlung aus.

„Es gibt nicht viel zu kritisieren“, sagte Malte Diesselhorst von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Springer verfüge mit netto 477 Millionen Euro über eine hervorragende Liquidität und eine hohe Eigenkapitalquote von 58 Prozent. Auch die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger zeigte sich zufrieden. An Mathias Döpfner gerichtet, sagte Kai Weigert: „Seit Sie an der Spitze des Unternehmens stehen, kann man sich auf den Vorstand verlassen.“ Döpfner bekräftigte, dass das Medienunternehmen („der profitabelste deutsche Großverlag“) seine Digitalisierung vorantreiben und neue Geschäftsfelder in der Internetwirtschaft erschließen werde. 2006 investierte Springer fast 700 Millionen Euro in elektronische Medien. Damit versucht der Konzern unter anderem, Alternativen zum schwieriger werdenden Anzeigengeschäft im Printmarkt zu finden. Bisher machen die Online-Werbeerlöse allerdings nur rund sechs Prozent an den gesamten Werbeeinnahmen des Unternehmens aus. Döpfner zufolge sind die Online-Aktivitäten insgesamt profitabel. Die Medienbranche stehe vor strukturellen Herausforderungen, vor allem auf dem Werbemarkt, sagte Döpfner. „Ganz so rosig“ sei die Lage im vergangenen Jahr nicht gewesen. 2007 wolle Springer im Bereich digitale Medien „zu nachvollziehbaren Bewertungen profitable Unternehmen übernehmen“. Dem Vernehmen nach hat Springer Interesse am Kauf der Berliner Online-Werbefirma Zanox. Der Kaufpreis soll bei mehr als 300 Millionen Euro liegen. mot

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