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Jürgen Resch, einer der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH).

© dpa/ Arne Dedert

Verein in der Kritik: Deutsche Umwelthilfe verzeichnet Mitgliederrekord

Die Zahl der Mitglieder der Deutschen Umwelthilfe nimmt zu. Jürgen Resch sieht die "Kampagne von Autoindustrie und CDU" gegen den Verein als Grund.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) verzeichnet einen neuen Mitgliederrekord. "Die aktuelle Kampagne von Autoindustrie und CDU hat uns so viele neue Mitglieder wie noch nie beschert", sagte DUH-Chef Jürgen Resch der "Augsburger Allgemeinen" vom Montag. Aktuell hat die DUH demnach 5641 Mitglieder, im September 2018 seien es 4600 Mitglieder gewesen. Die wenigsten sind aber stimmberechtigt.

Selbst von Dieselfahrern erhalte er verstärkt positive Rückmeldungen, sagte Resch der Zeitung. "Viele von ihnen erkennen, dass nicht die Deutsche Umwelthilfe, sondern die Automobilhersteller ihnen eine nicht funktionierende Abgasanlage eingebaut haben." Der Bundesgeschäftsführer wehrte sich gegen Kritik aus der Politik, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu schädigen. "Sind es nicht die Autokonzerne, die über zwei Jahrzehnte ein kriminelles Kartell bilden und Millionen Autofahrer mit nicht funktionierenden Abgasanlagen schädigen?"

Die DUH klagt in einer Reihe von Städten für saubere Luft und erwirkt vor Gericht ein Fahrverbot nach dem anderen. Erst vergangene Woche hatte die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer der Umwelthilfe einen "Kreuzzug" gegen die Dieseltechnologie vorgeworfen. Die CDU hatte bei ihrem Bundesparteitag im Dezember beschlossen, dass die Gemeinnützigkeit der Umwelthilfe geprüft werden soll. Die Partei will sich zudem dafür einsetzen, dass der Verein keine Mittel mehr aus dem Bundeshaushalt bekommt.

Resch sprach sich in der "Augsburger Allgemeinen" erneut dagegen aus, die Grenzwerte für Stickstoffdioxid nach oben zu korrigieren. Die DUH plädiere für eine Verschärfung. "Die Schweiz hat seit 1986 bereits einen schärferen Grenzwert von 30 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft", sagte der DUH-Geschäftsführer. "Und diesen halten wir auch für Deutschland für sinnvoll." (AFP)

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