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Wirtschaft: Verkeimt und falsch beschriftet Lebensmittelamt rügt

jeden vierten Betrieb

Berlin - Ein Viertel der deutschen Lebensmittelbetriebe, Restaurants und Kneipen sind im vergangenen Jahr bei amtlichen Lebensmittelkontrollen beanstandet worden. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Mittwoch in Berlin vorstellte. Demnach wurden hierzulande insgesamt 921 000 Inspektionen in rund 538 000 Betrieben durchgeführt. Bei 26 Prozent davon seien Verstöße festgestellt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet worden. „Fehler in der Betriebshygiene und Mängel im Hygienemanagement bleiben dabei das größte Problem“, sagte BVL-Präsident Helmut Tschiersky-Schöneburg und forderte die Lebensmittelwirtschaft auf, Lieferlisten künftig elektronisch zu erfassen, um im Krisenfall Seuchenherde schneller identifizieren zu können.

Von den rund 408 000 genommenen Proben beanstandeten die Kontrolleure etwa 55 000 – eine Quote von 13,5 Prozent, die sich seit 2008 kaum geändert hat. Hierbei bezog sich gut die Hälfte der Verstöße auf fehlende oder falsche Beschriftung. Knapp ein Fünftel Prozent waren auf Verderb oder Keimbelastung zurückzuführen. Mehrfach wurde bei gegarten Hackfleischprodukten aus dem Supermarkt ein zu hoher Keimgehalt festgestellt. Was die Belastung durch Pflanzenschutzmittel angehe, habe sich die Situation jedoch allgemein verbessert.

Die Ergebnisse lassen sich allerdings nur schwer auf Deutschland hochrechnen, weil besonders solche Betriebe kontrolliert wurden, bei denen Beanstandungen aufgrund einer höheren Risikoeinschätzung oder früherer Verstöße zu erwarten gewesen waren. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch forderte dennoch, Kontrollergebnisse am Eingang von Gaststätten, Bäckereien und Supermärkten auszuhängen. Moritz Honert

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