zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Verlust bei Deutscher Bahn AG geringer als erwartet

Die Deutsche Bahn AG hat 2001 einen geringeren Verlust eingefahren als erwartet. Das Betriebsergebnis nach Zinsen habe im vergangenen Jahr bei 205 Millionen Euro gelegen, 173 Millionen weniger als geplant, teilte das Unternehmen nach einer Sitzung des Aufsichtsrats am Mittwoch in Berlin mit.

Die Deutsche Bahn AG hat 2001 einen geringeren Verlust eingefahren als erwartet. Das Betriebsergebnis nach Zinsen habe im vergangenen Jahr bei 205 Millionen Euro gelegen, 173 Millionen weniger als geplant, teilte das Unternehmen nach einer Sitzung des Aufsichtsrats am Mittwoch in Berlin mit. Das gesamte Geschäft habe 2001 stagniert, der Umsatz sei um 1,6 Prozent auf 15,71 Milliarden Euro gestiegen. Die Verkehrsleistung, also der Umfang beförderter Personen und Güter, habe gegenüber dem Vorjahr nicht zugenommen. Die Bahn machte dafür die schwache Konjunktur verantwortlich, zudem seien im Jahr 2000 wegen der Expo-Ausstellung besonders viele Menschen Bahn gefahren. Den Verlust begründete die Bahn mit den hohen Investitionen von knapp über sieben Milliarden Euro. Die Zahl der Mitarbeiter sank um 3,7 Prozent auf 214 000.

Im Personenverkehr nutzten mehr Passagiere als im Vorjahr die Bahn, die zu 100 Prozent im Staatsbesitz ist. Damit habe die Bahn ihren Marktanteil gegenüber dem Auto erhöhen können. Dagegen habe sich beim Güterverkehr vor allem im zweiten Halbjahr die Konjunkturkrise bemerkbar gemacht, erklärte das Unternehmen weiter. Sie habe sich besonders auf die Güter ausgewirkt, die vorwiegend auf der Schiene transportiert werden, Rohstoffe etwa.

Die Bahn teilte weiter mit, dass es bei Großprojekten erhebliche Kostensteigerungen gegeben habe. Die neue Strecke Köln-Frankfurt koste statt 4,6 nun sechs Milliarden Euro, zudem gebe es bei der Strecke München-Nürnberg sowie den Berliner Projekten "erhebliche Kostenrisiken".

Unterdessen steht im Bahn-Korruptionsprozess in Halle ein Urteil bevor. Staatsanwaltschaft und Verteidigung einigten sich darauf, für den Angeklagten eine Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten sowie eine Geldstrafe zu fordern. Der 54-jährige Ex-Bahn-Manager aus Leipzig legte daraufhin ein Geständnis ab. Ihm wird vorgeworfen, einer Firma aus Nordrhein-Westfalen Bauaufträge verschafft und dafür mindestens 110 000 Euro Schmiergeld bekommen zu haben. In seinem Plädoyer warf Oberstaatsanwalt Folker Bittmann der Bahn vor, an der Korruption mitschuldig zu sein. "Die Begehung der Taten wurden dem Angeklagten leicht gemacht", sagte er. Sein Vergehen sei kein Einzelfall. Der Korruptionsskandal war von der Bahn selbst ans Licht gebracht worden. Es laufen weitere Verfahren.

brö

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false