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Das Geschäft mit HGAA hat der BayernLB viel Ärger eingebracht.

© dapd

Verlustgeschäft: BayernLB verklagt Ex-Manager auf Schadenersatz

Mit dem Kauf der österreichischen HGAA sollen ehemalige Manager der BayernLB einen Schaden von einer halben Milliarde Euro zugefügt haben. Unter den Beschuldigten ist auch der aktuelle Chef des Bankenverbands.

Die BayernLB will acht ihrer ehemaligen Vorstandsmitglieder auf Schadenersatz verklagen. Der Verwaltungsrat der Landesbank habe sich am Montagabend dazu entschieden, noch im Juni die Klage einzureichen, teilte das Institut am Dienstag in München mit. Die Forderung nach Schadenersatz rühre aus dem verlustreichen Geschäft mit der Kärntener Bank Hypo Group Alpe Adria (HGAA) im Jahr 2007, teilte die BayernLB weiter mit.

Die Bank folgt damit der Münchner Staatsanwaltschaft. Sie hatte Anfang des Monats Anklage wegen Untreue gegen die Banker erhoben. Sie sollen durch den Kauf der Mehrheitsbeteiligung an der HGAA im Jahr 2007 der Landesbank einen Schaden von knapp 550 Millionen Euro zugefügt haben, hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt.

Die BayernLB gehört zu 94 Prozent dem Freistaat Bayern. Im Mai 2007 hatte die Landesbank 52,2 Prozent der österreichischen HGAA übernommen. Der Staatsanwaltschaft zufolge sollen die Manager um Ex-Vorstandschef Werner Schmidt und dessen späteren Nachfolger Michael Kemmer Bedenken gegen den Erwerb der HGAA-Anteile bewusst übersehen und Verfahrensregeln missachtet haben. Kemmer ist derzeit Chef des Bankenverbands.

Als die HGAA während der Finanzkrise in Schwierigkeiten geriet, sprang die Landesregierung ein und pumpte Milliarden in die Bank. Schließlich veräußerte Bayern sie zum symbolischen Wert von einem Euro an den Staat Österreich. Dem bayerischen Finanzministerium zufolge kostete die Hypo Alpe Adria den Freistaat damit insgesamt 3,7 Milliarden Euro.

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