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Versandhaus: 2100 Quelle-Mitarbeiter müssen sofort gehen

Die Berliner Arbeitsplätze sind wohl bis Weihnachten gesichert. Bis dahin sollen die restlichen Artikel des Versandhauses verkauft sein.

Fürth - 4300 Beschäftigte, keiner mehr. Mit so viel Personal will Quelle-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg von der kommenden Woche an im Internet den Ausverkauf des Versandhauses organisieren. Gut 2100 Mitarbeiter erhalten dagegen bereits zum 1. November ihre Kündigung. Diese Zahlen veröffentlichte Görg am Donnerstag und beendete damit fürs Erste die Unsicherheit darüber, wie es mit den Mitarbeitern weitergeht.

Wegen des bisher fehlenden Konzeptes war der Insolvenzverwalter vom Betriebsrat scharf kritisiert worden. „Das Konzept für den größten Ausverkauf Deutschlands steht“, sagte nun Görgs Beauftragter für Quelle, Jörg Nerlich, am Donnerstag. Rund 18 Millionen Artikel – etwa die Hälfte davon Kleidung – liegen noch in den Containern des Versandhauses. Das meiste davon soll in den kommenden Wochen auf der Internetseite www.quelle.de losgeschlagen werden. Ziel sei es, die Bestellungen bis Weihnachten auszuliefern. Für den Ausverkauf werden bei Quelle noch 1100 Mitarbeiter gebraucht, dazu kommen 3200 aus den Servicegesellschaften der Versandgruppe Primondo. Für die bislang 5900 ungekündigten Beschäftigten in anderen Primondo-Sparten würden die Verhandlungen über einen Sozialplan im November geführt.

Die Logistik mit 1000 Beschäftigten, davon 800 in Leipzig, soll während des Ausverkaufs aufrechterhalten bleiben. Das gelte auch für die Call Center in Berlin (760 Mitarbeiter), Cottbus (610) und Magdeburg (660). Wie es danach mit den Berliner Arbeitsplätzen weitergeht, ist unklar. Sollten die Stellen wegfallen, wollen Verdi und der Senat eine Transfergesellschaft einrichten. „Wir wollen alles tun, damit die Beschäftigten über eine vernünftige Weiterqualifizierung eine Perspektive erhalten“, sagte Jürgen Stahl von Verdi. Nerlich zufolge hängt die Zukunft der Call Center vom Verkaufsprozess ab, der parallel zum Ausverkauf vorangetrieben werde. Mit einem Dutzend Interessenten habe man bereits über den Verkauf einzelner Quelle-Teile gesprochen, sagte Nerlich. Auf der Gläubigerversammlung am 11. November will er darüber informieren. dpa/Tsp

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