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Verschuldetes Emirat: Staatsfonds von Dubai will umschulden

Berlin - Der in Geldnöten steckende Staatsfonds Dubai World will Investoren und Gläubigern einen umfassenden Sanierungsplan vorlegen. Dubai World teilte mit, man verhandele bereits mit Gläubigerbanken über die Umschuldung von Krediten in Höhe von 26 Milliarden Dollar.

Von einer angekündigten Umstrukturierung des Unternehmens seien die Holding selbst sowie die Immobilientöchter Nakheel und Limitless World betroffen. Erstmals ist auch die Rede davon, dass der Konzern Teile seines Anlagevermögens verkaufen will.

Die Regierung von Dubai hatte zuvor erklärt, nicht bereit zu sein, für die Schulden von Dubai World einzustehen. Das hoch verschuldete Emirat sieht sich trotz seiner Finanzprobleme wirtschaftlich gefestigt. „Unsere Wirtschaft ist weltweit eine der größten in Bezug auf Stärke und Stabilität“, sagte Regierungschef Scheich Mohammed bin Rasched al Maktum.

Die Aktienkurse an den Börsen von Dubai und Abu Dhabi gaben auch am Dienstag trotzdem noch einmal nach. Noch schlimmer als Aktienbesitzer könnte die Krise am Golf allerdings Anleger von geschlossenen Immobilienfonds erwischen. „Spätestens jetzt werden viele Anleger bereuen, dass sie sich auf Dubai-Fonds eingelassen haben. Auch bei den Dubai Towers, die mit den Namen von Boris Becker oder Michael Schuhmacher aufgehübscht wurden, zeigt sich: Eine weitere Spekulationsblase ist geplatzt“, sagt Hartmut Göddecke, Anwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht in Siegburg. Schon vor Ausbruch der Krise steckten die Fonds in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Beobachter befürchten, dass Projekte wie die Niki Lauda Twin Towers, der Boris Becker Business Tower und die Michael Schumacher Business Avenue nun nicht mehr verwirklicht werden und den Anlegern hohe Verluste drohen. mco/dpa/AFP

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