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Verschuldung: In Deutschland drohen "Schuldenghettos"

Die Zahl der überschuldeten Menschen nimmt in den Gegenden zu, die schon vorher eine überdurchschnittliche Schuldnerquote hatten. Das hat eine Analyse der Auskunftei Creditreform ergeben.

Neuss - In Regionen mit wenigen Schuldnern erhöhte sich die Zahl demnach dagegen zuletzt nur geringfügig. "Die Schere zwischen schuldnerarmen und schuldnerreichen Gebieten öffnet sich", berichtete Creditreform. Die Überschuldungsstrukturen drohten sich deshalb zu festigen.

Insgesamt sind den Zahlen zufolge im Westen Deutschlands derzeit rund 5,9 Millionen Menschen überschuldet, im Osten 1,3 Millionen Menschen. Die höchste Schuldnerquote hat demnach Bremen, wo 15,3 Prozent der Menschen nicht in der Lage sind, ihre Verpflichtungen auf absehbare Zeit abzustottern. Im Vorjahr hatte der Schuldneranteil in Bremen mit 14,6 Prozent noch deutlich geringer gelegen. Nicht viel günstiger ist die Lage in Berlin mit einem Anteil von 15,2 Prozent überschuldeter Menschen (Vorjahr: 14,8 Prozent). Auf dem drittletzten Rang liegt Sachsen-Anhalt mit 13,4 Prozent (13,0 Prozent).

Den geringsten Schuldneranteil hat Bayern mit 7,7 Prozent, was gegenüber dem Vorjahr mit einem Anteil von 7,6 Prozent nur einen geringfügigen Anstieg bedeutet. Es folgt Baden-Württemberg mit 8,1 Prozent (2005: 8,0 Prozent) und Sachsen mit 9,8 Prozent (9,5 Prozent). Nach Kreisen und kreisfreien Städten differenziert ergibt sich ein noch mal deutlich verschärftes regionales Gefälle. In Bremerhaven sind mittlerweile rund 20.000 Menschen oder 20,7 Prozent der Bevölkerung überschuldet, vor einem Jahr waren es noch 19,6 Prozent. Im bayerischen Landkreis Eichstätt sind es dagegen nur rund 4000 Menschen oder 4,2 Prozent der Bevölkerung. Vor einem Jahr lag der Anteil dort noch bei 4,3 Prozent. (tso/AFP)

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