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Wirtschaft: Versicherer: Kirchhof liegt falsch

Berlin – Die deutschen Versicherer lehnen den Vorschlag des Steuerexperten Paul Kirchhof, die gesetzliche Rentenversicherung auslaufen zu lassen und künftig nur noch privat für das Alter vorzusorgen, ab. Ein solcher Systemwechsel sei „falsch“, sagte Günter Bost, Geschäftsführer des Bereichs Lebensversicherung im Versicherungsverband GDV.

Berlin – Die deutschen Versicherer lehnen den Vorschlag des Steuerexperten Paul Kirchhof, die gesetzliche Rentenversicherung auslaufen zu lassen und künftig nur noch privat für das Alter vorzusorgen, ab. Ein solcher Systemwechsel sei „falsch“, sagte Günter Bost, Geschäftsführer des Bereichs Lebensversicherung im Versicherungsverband GDV. Die bisherige Mischung habe sich grundsätzlich bewährt. Außerdem sei eine komplette Umstellung nur mit sehr langen Übergangsfristen und einem gesetzlich normierten Zwang zur privaten Vorsorge möglich.

Ein solches Obligatorium ist nach Meinung des GDV aber gar nicht nötig. „Seit dem 1. Januar 2002 haben die Deutschen 15 Millionen neue private Rentenversicherungen abgeschlossen“, berichtet Bost. Nach Untersuchungen des Verbands schließen heute immer mehr junge Leute zwischen 15 und 30 Jahren private Rentenpolicen ab. Auch die RiesterRente ist im Kommen, betonte Bost. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind 247500 neue Verträge abgeschlossen worden, verglichen mit dem ersten Halbjahr 2004 eine Steigerung um über 85 Prozent. Die Trendwende bei der Riester-Rente zeigt sich auch an den ausgezahlten Zulagen. Bis Mitte August hat die Zentrale Zulagenstelle für das Jahr 2005 bereits 263 Millionen Euro Zulagen ausgezahlt, für das gesamte Jahr 2004 waren es dagegen nur 145,5 Millionen Euro.

Nach dem Boomjahr 2004, in dem sich viele Kunden letztmals die Steuerprivilegien sichern wollten, hat sich das Lebensversicherungsgeschäft im ersten Halbjahr jedoch insgesamt abgeschwächt. Die Neuabschlüsse sanken um knapp 12 Prozent auf 3,35 Millionen Verträge, die Beiträge gingen um 12,6 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro zurück. hej

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