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Wirtschaft: Versicherungen: Allianz-Gewinn steigt um rund 30 Prozent

Die Münchner Allianz AG will ihre Gewinnprognose für 2000 trotz eines kräftigen Anstiegs im Halbjahresüberschuss nicht nach oben korrigieren. Nach sechs Monaten der laufenden Periode sei das Nachsteuerergebnis im Konzern um fast 30 Prozent auf gut 3,1 Milliarden Mark gesprungen, teilte der Versicherer nach einer Aufsichtsratssitzung in München mit.

Die Münchner Allianz AG will ihre Gewinnprognose für 2000 trotz eines kräftigen Anstiegs im Halbjahresüberschuss nicht nach oben korrigieren. Nach sechs Monaten der laufenden Periode sei das Nachsteuerergebnis im Konzern um fast 30 Prozent auf gut 3,1 Milliarden Mark gesprungen, teilte der Versicherer nach einer Aufsichtsratssitzung in München mit. Dennoch halte man daran fest, dass die Gewinne bis Jahresende bereinigt um Sonderergebnisse nur um ein Zehntel gut 4,3 Milliarden Mark zunehmen werden. Nicht eingerechnet seien in diese Vorhersage allerdings die positiven Effekte, die die Allianz aus der zum Halbjahr noch nicht im Ergebnis berücksichtigten Steuerreform in Deutschland erwartet. Die Münchner erklären ihre zurückhaltend anmutende Gewinneinschätzung für die Gesamtperiode damit, dass der Gewinnsprung zum Halbjahr vorwiegend auf den massiven Verkauf von Wertpapieren zurückgehe, der sich in der zweiten Jahreshälfte nicht wiederholen werde. Mit ihrer Gewinnentwicklung hat der Konzern auch die zuletzt geäußerten Erwartungen von Bankanalysten teils deutlich übertroffen. Große Kursausschläge hatte das aber nicht zur Folge.

Das Allianz-Papier konnte sich nach Bekanntgabe der Zahlen zunächst nur knapp im allgemein unter Druck stehenden Dax behaupten. Nicht nur die Steuerpolitik kommt der Allianz aber entgegen. Auch im operativen Geschäft gibt es Verbesserungstendenzen. So entspanne sich die Lage in der zuletzt branchenweit defizitären Kfz-Haftpflichtversicherung zunehmend. Schon zum Halbjahr hätten sich dabei eine sinkende Schadensquote und Prämienerhöhungen positiv ausgewirkt. Aufgrund weiterer Tariferhöhungen und einer Trennung von unprofitablen Verträgen erwartet die Allianz in der zweiten Jahreshälfte in dieser wichtigen Sparte weitere Verbesserungen.

In der Schadens- und Unfallversicherung habe unter anderem diese Entwicklung in der Kfz-Sparte die Beitragseinnahmen nach sechs Monaten des laufenden Jahres um gut fünf Prozent auf über 39 Milliarden Mark erhöht. Um sechs Prozent auf knapp 18 Milliarden Mark gestiegen seien die Beiträge in der Lebens- und Krankenversicherung. Dabei ist der Vormarsch anlageorientierter Lebensversicherungen wie fondsgebundener Produkte von 5,5 auf knapp zwölf Milliarden Mark jedoch zum größten Teil nicht berücksichtigt, weil das nach internationalen Bilanzvorschriften nicht zulässig ist.

Insgesamt haben die Allianz-Umsätze auf dieser Basis zum Halbjahr um 5,5 Prozent auf knapp 57 Milliarden Mark zugenommen. Bis Jahresende halten die Münchner auch beim Beitragswachstum an ihren jüngsten Prognosen fest. Danach sollen die Konzernumsätze bis Ende 2000 um rund vier Prozent auf 110 Milliarden Mark wachsen. Das Volumen der verwalteten Anlagegelder legte zum Halbjahr um drei Viertel auf gut 1,3 Billionen Mark zu, vor allem wegen dem Zukauf der neuen US-Tochter Pimco. Deswegen wuchs die Zahl der konzernweiten Beschäftigten bis Ende Juni um über 3700 Personen auf mehr als 117 000 Frauen und Männer.

tmh

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