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Der ehemalige Chef des Versicherungskonzerns Zurich, Martin Senn, hat wenige Monate nach seinem Rücktritt Selbstmord begangen.

© dpa

Versicherungskonzern Zurich: Wieder begeht ein hochrangiger Manager Selbstmord

Martin Senn, ehemaliger Chef des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich, hat sich am Freitag das Leben genommen. Damit hat zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren ein hochrangiger Manager des Konzerns Selbstmord begangenen.

Der frühere Chef des Schweizer Versicherungskonzerns Zurich, Martin Senn, hat sich das Leben genommen. Das bestätigte der Konzern am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Die Familie von Martin Senn hat uns darüber informiert, dass Martin am letzten Freitag freiwillig aus dem Leben geschieden ist“, teilte Zurich mit. Der Konzern ist damit zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren vom Suizid eines hochrangigen Managers betroffen.

„Mit Martin verlieren wir nicht nur einen verdienstvollen ehemaligen CEO und wertvollen früheren Arbeitskollegen, sondern auch einen guten Freund“, erklärte das Unternehmen. Zuvor hatte die Schweizer Zeitung „Blick“ über den Tod des 59-jährigen Ex-Konzernchefs berichtet.

Senn war stand sechs Jahre lang an der Zurich-Spitze, ehe er Ende 2015 nach geschäftlichen Einbußen des Unternehmens seinen Rücktritt erklärte. Zuvor war die Übernahme des britischen Versicherers RSA durch Zurich geplatzt.

Zudem verzeichnete der Allianz-Rivale für 2015 einen Gewinneinbruch um mehr als die Hälfte auf 1,8 Milliarden US-Dollar (seinerzeit 1,6 Mrd Euro). Bis 2018 will der Konzern, der seit März vom ehemaligen Generali-Chef Mario Greco geführt wird, 8000 Stellen abbauen.

Im August 2013 hatte sich der Zurich-Finanzvorstand Pierre Wauthier das Leben genommen. Unmittelbar danach erklärte der einstige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann seinen Rücktritt als Verwaltungsratspräsident von Zurich. In Medienberichten war der Verdacht laut geworden, er habe Wauthier wegen schlechter Geschäftsergebnisse ungebührlich scharf kritisiert.

Ackermann wurde aber durch Untersuchungen der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) entlastet. Dabei seien „keine Hinweise auf ungebührlichen oder unangemessenen Druck auf Pierre Wauthier festgestellt“ worden, teilte der Konzern seinerzeit mit. (dpa)

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