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Versorgungslücke: Europa gehen die seltenen Rohstoffe aus

Der EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie, Günter Verheugen, sieht die Versorgung mit Rohstoffen kritisch. Man sei bei Metallrohstoffen fast zu 100 Prozent auf Importe aus dem Ausland angewiesen, kritisiert auch der BDI.

Niob, Indium und Tantal: Solche exotischen Metalle spielen in der öffentlichen Diskussion kaum eine Rolle. Doch viele Industrieunternehmen sind von diesen Rohstoffen ähnlich stark abhängig wie von der Versorgung mit den Energieträgern Kohle, Gas oder Öl. Darauf hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hingewiesen.

Die Bundesregierung und die Europäische Kommission sollten Handels- und Wettbewerbsbeschränkungen konsequent abbauen, da man vor allem bei Metallrohstoffen fast zu 100 Prozent auf Importe aus dem Ausland angewiesen sei. „Die sichere Versorgung mit Rohstoffen ist grundlegende Voraussetzung für das Funktionieren sämtlicher Wertschöpfungsketten“, sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf am Montag in Berlin. Es gebe mehr als 450 Beschränkungen für rund 400 Rohstoffe in Europa, während aufstrebende Schwellenländer – allen voran China – sich derzeit fast ungehindert mit Rohstoffen dieser Erde eindeckten.

Günter Verheugen, der EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie, nannte die Situation der Versorgung mit Rohstoffen kritisch. „Es kann nicht sein, dass sich die afrikanischen Länder von der EU entschulden lassen und China die Länder zugleich in neue Schulden stürzt“, sagte er. Das geschehe, indem China den Ländern Kredite gewährt, die diese in Form von Rohstoffen abbezahlen. Zugleich kritisierte Verheugen eine zu strenge Auslegung von Naturschutzregelungen in Deutschland, die die Ausbeutung der wenigen heimischen Stoffe behindere. Auch die Anstrengungen zum Recycling von Elektroschrott müssten verstärkt werden. kph

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