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Christopher Flowers

© dpa

Verstaatlichung: Flowers lehnt Übernahmeangebot für HRE ab

Der Großaktionär weigert sich, seine Aktien an den Bund zu verkaufen. Die vorgesehene Enteignung will er mit juristischen Mitteln stoppen.

Der Großaktionär der angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate, J.C. Flowers, wird das staatliche Übernahmeangebot nicht annehmen. Das teilte er am Donnerstag in München mit. "Als längerfristig orientierte Investoren wollen wir das Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft begleiten", hieß es.

Damit läuft alles auf die Verstaatlichung der HRE hinaus und die Enteignung von Aktionären mit einer Entschädigung. Der Bundestag hatte dazu ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, das auf die HRE zugeschnitten ist.

Allerdings will sich Flowers mit juristischen Schritten zur Wehr setzen. Damit wird es für den Bund schwerer, die Komplettübernahme schnell zu erreichen.

Mehr als 100 Milliarden Euro von Bund und Banken

Der Bund hatte Mitte April allen Aktionären angeboten, ihre Aktien für 1,39 Euro pro Wertpapier abzukaufen. Darin enthalten ist eine Prämie von zehn Prozent zum gesetzlichen Mindestpreis von 1,26 Euro.

Flowers hatte allerdings für seine HRE-Anteile weitaus mehr investiert und will seinen Einfluss nicht aufgeben. Er und mit ihm verbundene Investoren halten 22 Prozent an dem Immobilienfinanzierer. Pro Aktie hatte Flowers 22,50 Euro gezahlt.

Der Bund wiederum hat die HRE inzwischen mit mehr als 100 Milliarden Euro an Finanzgarantien, Bürgschaften und Kapital gestützt, um sie vor der Pleite zu bewahren und will sich jetzt entsprechendes Mitspracherecht sichern. Bisher hält der Bund 8,9 Prozent der Aktien. Weil die HRE als systemrelevant für die Finanzbranche gilt, soll sie unbedingt gerettet werden. (Zeit online/dpa/hak)

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