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Vertragsabschluss: Lufthansa schluckt österreichische AUA

Die Lufthansa übernimmt den angeschlagenen österreichischen Konkurrenten AUA. Der Kaufpreis für zunächst 42 Prozent an dem Unternehmen klingt zunächst lächerlich gering. Doch die deutsche Airline erbt gleichzeitig einen beachtlichen Schuldenberg.

Die Deutsche Lufthansa hat am Freitag die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines AG (AUA) gekauft. Die Vorstandsvorsitzenden der beiden Airlines unterzeichneten am Nachmittag in Wien ein entsprechendes Abkommen. Wie die für den Verkauf zuständige österreichischen Industrieholding ÖIAG mitteilte, wird die AUA als eigene Marke mit einer eigenen Flotte in Wien erhalten bleiben.

Für den von der ÖIAG gehaltenen Staatsanteile von rund 42 Prozent zahlt die Lufthansa einen Preis von 366.000 Euro. Sie muss gleichzeitig aber AUA-Schulden in Höhe von mindestens 500 Millionen Euro übernehmen. Die Wettbewerbsbehörde der EU muss dem Verkauf noch zustimmen, weil der österreichische Staat 500 Millionen Euro der Gesamtschuldenlast der AUA von mindestens einer Milliarde Euro übernehmen will.

Sparpotenzial liegt bei 80 Millionen Euro jährlich

Die Lufthansa hatte Mitte der Woche angekündigt, die AUA vollständig übernehmen zu wollen, die Übernahme jedoch an Bedingungen geknüpft. Demnach will der deutsche Branchenprimus die österreichische Airline nur übernehmen, wenn er im Zuge seines Übernahmeangebots an die AUA-Aktionäre mindestens 75 Prozent der Anteile angeboten bekommt.

Mit einer Beteiligung in dieser Höhe würde die Lufthansa die angestrebte vollständige Kontrolle über die AUA erlangen. Den Aktionären der AUA bot die Lufthansa 4,44 Euro je Aktie. Die Synergien auf Ertrags- und Kostenseite durch die AUA-Integration in die Lufthansa-Gruppe werden von beiden Seiten auf jährlich rund 80 Millionen Euro geschätzt. (sf/dpa/AFP)

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