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Karl-Heinz Weis

© dpa

Veruntreuung: Elf Jahre Haft für ehemaligen Heros-Chef

Der EX-Chef des Geldtransporterunternehmens Heros, Karl-Heinz Weis, ist am Freitag zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Gemeinsam mit einem Bereichsleiter soll der 60-Jährige rund 12,9 Millionen Euro veruntreut haben.

Der Chef des ehemals größten deutschen Geldtransportunternehmens Heros, Karl-Heinz Weis, muss elf Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Hildesheim verurteilte den 60-Jährigen am Freitag wegen Untreue und persönlicher Bereicherung in Millionenhöhe. Zusammen mit der rechtskräftigen Verurteilung im Mai 2007 wegen Bankrotts zu zehn Jahren, verhängte das Gericht nun eine Gesamtstrafe von elf Jahren gegen Weis. Den mitangeklagten Bereichsleiter verurteilte das Gericht zu fünf Jahren Haft.

Die beiden Männer hatten nach Überzeugung der Strafkammer rund 12,9 Millionen Euro veruntreut und große Teile davon in die eigene Tasche gesteckt. Dem ehemaligen Heros-Chef seien allerdings nur fünf der angeklagten 38 Fälle von Untreue nachzuweisen, sagte der Vorsitzende Richter der Wirtschaftsstrafkammer bei der Urteilsbegründung. Dagegen sei der Mitangeklagte, ein Bereichsleiter der Hartgeldabteilung bei Heros, in sämtlichen 38 Fällen schuldig zu sprechen. Dieser habe nachweislich 1,5 Millionen Euro für sich behalten, betonte der Richter.

Wo das Geld geblieben ist, weiß niemand

Über den Verbleib der restlichen Millionen konnte das Gericht nur spekulieren. "Es ließ sich nicht aufklären, ob das Geld benutzt wurde, um Dritte zu bestechen oder Erpressungsgelder zu zahlen", sagte er.

Weis war bereits im Mai 2007 wegen Untreue, Bankrotts und Insolvenzverschleppung verurteilt worden. Ihm und drei weiteren Führungskräften wurde ein Schaden von 240 Millionen Euro angelastet. Sie hatten bei dem maroden Unternehmen ein Schneeballsystem aufgebaut, welches schließlich zum Zusammenbruch von Heros führte. Im Februar 2006 war der Skandal aufgedeckt worden. (kk/dpa)

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