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Wirtschaft: Viele Gebote für Berliner Gelddrucker Auch Sagem interessiert

sich für Bundesdruckerei

Berlin – Die Bundesdruckerei in Berlin, im Jahr 2002 noch kurz vor der Insolvenz stehend, wird zum begehrten Objekt. Neben dem Münchner Konzern Giesecke & Devrient (G&D) hat nun auch die französische Sagem angekündigt, sich am Bieterverfahren beteiligen zu wollen. Schließlich will auch das Bundesinnenministerium mit einer Sperrminorität von 25,1 Prozent bei der Druckerei einsteigen, weil es das Unternehmen für sicherheitsrelevant hält. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin-Kreuzberg stellt unter anderem Euro-Banknoten, Reisepässe und Personalausweise her. Man stehe mit dem Bundesfinanzministerium in engem Kontakt, bestätigte am Dienstag eine Sprecherin . Eine Finanzierung wäre relativ einfach, schuldet die Bundesdruckerei dem Bund doch noch rund 250 Millionen Euro. Der Wert der Bundesdruckerei wird auf rund 750 Millionen Euro geschätzt.

G&D erklärte, der Bund sei als Partner willkommen. Man sehe die Bundesdruckerei als ideale Ergänzung. Befürchtungen, dass das Bundeskartellamt Bedenken geltend machen könnte, „haben wir nicht“, sagte G&D-Sprecher Heiko Witzke. Sagem will offenbar ein Angebot über seine Deutschland-Tochter Orga vorlegen. „Wir werden an dem Prozess teilnehmen“, sagte eine Sprecherin des Konzerns der „Financial Times Deutschland“. Dem Vernehmen nach läuft der Bieterprozess noch bis zum heutigen Mittwoch. Die Bundesdruckerei war 2000 für damals eine Milliarde Euro privatisiert worden und zunächst an den Investor Apax gegangen. Derzeit ist das Unternehmen in der Hand einer Auffanggesellschaft. Von damals 4000 Arbeitsplätzen sind knapp 1400 geblieben. Die Gruppe erzielte 2007 einen Umsatz von 303 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern erreichte 48,1 Millionen Euro. dr

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